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"Mit klarer Haltung Brücken bauen"

9. Mai 2016

Waslat Hasrat-Nazimi kam als Kind aus Afghanistan nach Deutschland und nennt heute beide Länder ihre Heimat. Als Journalistin baut sie Brücken zwischen beiden Kulturen – nah dran an Themen und Menschen.

https://p.dw.com/p/1IkaQ
DW Mitarbeiterin Waslat Hasrat-Nazimi
Bild: DW

Was mich antreibt ...
Wenn ich auch nur eine Person zum Nachdenken gebracht habe, dann macht das den Stress und die manchmal anstrengende Arbeit wieder wett. Ich liebe an meinem Job, dass ich ständig neue Menschen mit neuen Gedanken kennenlerne, denn die Menschen stehen für mich immer im Vordergrund.

Mut bedeutet für mich ...
Mut bedeutet für mich, offen seine Meinung zu sagen, auch wenn diese nicht von der Mehrheit akzeptiert wird.

Freiheit bedeutet für mich ...
Freiheit bedeutet für mich echte Toleranz, ein friedliches Miteinander und die Beachtung der universellen Menschenrechte – dafür setze ich mich mit meiner Arbeit ein.

Der Dialog und Austausch mit den Nutzern ...
Social Media ist der Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit. Von der Recherche über die Kontaktaufnahme bis zum Sharing und dem anschließenden Feedback der User dreht sich alles um Social Media. Ich wüsste gar nicht, wie ich meine Arbeit ohne machen könnte.

Von Afghanistan nach Deutschland ...
Ich habe gelernt, dass es ein Privileg ist zu studieren, zu arbeiten und ohne Angst nachts alleine spazieren gehen zu dürfen. Dinge, die viele hier für selbstverständlich halten. Ich bin Deutschland sehr dankbar für die Chancen, die mir ermöglicht wurden. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass die afghanische Kultur mir die Liebe, Herzlichkeit und Verwurzelung gibt, die ich in Deutschland oft vermisse. Ich picke mir das Beste aus beiden Welten heraus. Für meine Arbeit gibt es mir die Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu schauen, weil ich beide Welten kenne und vereine.

Meine besondere Perspektive ...
Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass es auch Frauen wie mich gibt. Ich bin selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Auch ich konnte kein Wort Deutsch, als ich die Schule begann. Wenn man in Menschen investiert, können diese einen großartigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Diese Perspektive will ich mitgeben. Die Flüchtlinge können von uns lernen und wir von ihnen.

Die Herausforderungen an Journalismus heute ...
Guter Journalismus muss heutzutage auch Haltung zeigen. Er muss sich soweit wie möglich von äußeren Einflüssen befreien und immer versuchen beide Seiten der Medaille aufzuzeigen, aber er darf nicht den Anspruch haben objektiv zu sein. Das kann er nicht leisten.

Was ich besonders an meiner Arbeit bei der DW liebe ...
Die internationale Atmosphäre und dass ich hier bei der DW mehr bin als die Quotenausländerin. Ich bin stolz für einen Sender zu arbeiten, der seinen Auftrag sehr ernst nimmt!

My personal „Hero“ ...
Meine Mutter, die selbst eine großartige Journalistin und Lyrikerin ist.

Mein Lieblingszitat ...
"Be like the flower, that gives its scent to even the hand that crushes it" (Ali ibn Abi Talib ra)