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Neue Tiefseefische entdeckt

11. September 2018

Scheibenbäuche heißen die Fische, die der Tiefseeforscher Thomas Linley mit einem Spezial-U-Boot im Atacamagraben vor der chilenischen Küste entdeckt hat. Es gibt sie in verschiedenen Farben: rosa, blau und violett.

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Forscher entdecken drei neue Arten von Tiefseefischen
Bild: picture-alliance/dpa/Dr Alan Jamieson, Dr Thomas Linley Newcastle University

Bis auf etwa 7500 Meter ließ der Tiefseeforscher Thomas Linley von der Newcastle University sein unbemanntes Spezial-U-Boot vor der Küste Chiles und Perus herab, dann bekam er die bis dahin unbekannten Fische vor die Kameralinse. Es handelt sich um drei neue Arten, die alle zu den Scheibenbäuchen (Liparidae) gehören.

Im Vergleich zu vielen anderen Tiefseefischen, die mit großen Augen, langen Zähnen oder Leuchtorganen ausgestattet sind, sehen die neu entdeckten Meeresbewohner recht unscheinbar aus: Die bis maximal 30 Zentimeter langen Scheibenbäuche sind klein, schleimig und weitgehend transparent. Aufgrund der jeweiligen Farbe sprechen die Forscher vorläufig von rosafarbenen, blauen und violetten Scheibenbäuchen.

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Ganz oben in der Nahrungskette

"Außer Reichweite anderer Fische sind sie frei von Wettbewerbern und Fressfeinden", sagte Linley. "Die Videoaufnahmen zeigen eindeutig, dass da unten viele wirbellose Beutetiere leben, und die Scheibenbäuche stehen an der Spitze der Nahrungskette. Sie scheinen ziemlich aktiv zu sein und sehen wohlgenährt aus." 

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Forscher entdecken drei neue Arten von Tiefseefischen
Bild: picture-alliance/dpa/Dr Alan Jamieson, Dr Thomas Linley Newcastle University

Eindringen in unbekannte Tiefen

Einen Fisch konnten die Forscher in einer Falle fangen und an die Oberfläche bringen. Die härtesten Strukturen im Körper der schleimigen Fische sind demnach die Zähne und die Knochen des Innenohrs. 

Insgesamt 40 Wissenschaftler aus 17 Ländern hatten bei der Expedition die Gewässer über dem mehr als 8000 Meter tiefen Atacamagraben befahren. Die Region ist weniger erforscht als die Oberfläche unseres Mondes. Entlang des 6000 Kilometer langen Grabens ließen die Wissenschaftler dutzende Male ihre mit Kameras ausgestatteten U-Boote zum Meeresgrund hinab. (dpa/fs,af)