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Drei-Länder-Bündnis gegen Verbrecherbanden

24. August 2016

Mittelamerika ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen wegen der äußerst brutalen Kämpfe krimineller Gruppen eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Drei Staaten verbünden sich jetzt gegen die Gewalt.

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El Salvador Honduras Guatemala Kampf gegen organisiertes Verbrechen
Bild: Getty Images/AFP/M. Recinos

Stolz und zuversichtlich präsentierten die drei Präsidenten das unterzeichnete Abkommen. In der salvadorianischen Hauptstadt San Salvador beschlossen Gastgeber Salvador Sanchez Cerén (Artikelbild Mitte), Guatemalas Jimmy Morales (links) und Juan Orlando Hernandéz (rechts) aus Honduras, dass sie künftig ihre Kräfte im Kampf gegen die Kriminalität bündeln wollen.

Der Aktionsplan sieht vor, dass künftig Polizisten und Soldaten in den Grenzregionen gemeinsam auf Patrouille gehen, die Geheimdienste Erkenntnisse über Verbrecherbanden austauschen und Festgenommene schneller ausgeliefert werden sollen.

Erschreckend hohes Gewaltniveau

Die drei Länder Honduras, San Salvador und Guatemala sind auch als "Nördliches Dreieck" bekannt. Dort treiben grenzübergreifend Drogenhändler, Waffenschmuggler und rivalisierende Verbrecherbanden ihr Unwesen. Viele der Kriminellen sind Jugendliche oder junge Erwachsene, die Gangs - genannt "Maras" - angehören. Die bekanntesten sind die verfeindeten "Mara salvatrucha" und die "Mara 18", die zusammen etwa 100.000 Mitglieder haben sollen.

Mit dem Aktionsplan soll vor allem der immer weiter um sich greifenden Brutalität ein Ende gesetzt werden. Allein im vergangenen Jahr wurden in den drei Ländern mehr als 17.500 Menschen ermordet. Ein solches Gewaltniveau herrscht sonst nur in Kriegsgebieten.

Die Vereinten Nationen bezeichnen die drei Länder als "eine der gefährlichsten Regionen weltweit". Die grassierende Gewalt hat in den vergangenen Jahren zu einer Massenflucht geführt. Die meisten der aus den zentralamerikanischen Ländern fliehenden Bewohner versuchten, illegal in die USA einzureisen.

Ab September wird es ernst

El Salvadors Präsident Sanchez Cerén kündigte an, der Aktionsplan werde schon im kommenden Monat in Kraft treten. Ab September beginne der Kampf gegen die Kriminalität, bekräftigten die drei Präsidenten.

"Wir Mittelamerikaner müssen dafür kämpfen, dass wieder Frieden und Ruhe in diesen Breiten eintritt", sagte der honduranische Präsident Hernandéz. "Wir kämpfen für das Recht auf Leben, das Recht auf Freiheit und das Recht, die Früchte seiner Arbeit zu genießen", so Hernandéz.

mak/jm (dpa, rtr)