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Skandalkunst und Killer

12. September 2008

Zartbesaitete sollten unsere Ausstellungstipps in dieser Woche Tipps meiden - oder uns zumindest auf keinen Fall nach London oder Wien folgen.

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Wer hat Angst vorm Schlitzer? "Jack the Ripper and the East End" in London
Wer hat Angst vorm Schlitzer? "Jack the Ripper and the East End" in LondonBild: AP
Günter Brus: Totentrompeten
Günter Brus: Totentrompeten (nach Böcklin), 1979Bild: Peter Kasperak/MAK

Unter dem Titel "Mitternachtsröte" zeigt das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien Arbeiten des österreichischen Malers und Skandal-Aktionskünstlers Günter Brus. Er gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Künstler der Gegenwart, der jedoch immer wieder polarisierte. Mit seiner Verurteilung endete 1968 eine Aktion in der Wiener Universität, bei der er sich unter anderem öffentlich mit Rasierklingen schnitt, urinierte und onanierte, während er die österreichische Nationalhymne sang. Im MAK sind bis zum 25. Januar 2009 rund 300 bisher eher unbekannte Einzelarbeiten und Bild-Dichtungen aus den 1970er und 80er-Jahren zu sehen. Brus führe die Zeichenfeder ebenso wie seinerzeit die Rasierklinge, so das Museum.

Marseille zeigt Gegenüberstellung Van Gogh und Monticelli

Van Gogh, Kaiserkronen in Kupfervase
Van Gogh, Kaiserkronen in Kupfervase.Bild: picture-alliance / akg-images

Vincent Van Gogh war von dem älteren Adolphe-Joseph Thomas Monticelli fasziniert. Im Licht des Südens, den der französische Maler italienischer Abstammung (1841-44) in Gelb und Orange malte, suchte auch Van Gogh (1853-1890) nach diesen Farben. Erstmals zeigt die Vieille Charité in Marseille in einer Gegenüberstellung 60 Werke dieser beiden Künstler. Die Porträts und Landschaftsbilder sollen die Verwandtschaft zwischen dem jungen Van Gogh und dem älteren Meister zeigen. Die Ausstellung dauert vom 16. September bis 11. Januar.

Cy Twomblys Zyklus über die Seeschlacht von Lepanto im Prado

Die Schlacht von Lepanto dürfte eine der bedeutendsten und blutigsten Seeschlachten der Geschichte gewesen sein. Die christlichen Mittelmeermächte unter der Führung Spaniens besiegten am 7. Oktober 1571 im Golf von Korinth die Flotte des Osmanischen Reichs. 38.000 Menschen starben, der Vormarsch der Osmanen im Mittelmeer wurde gestoppt. Der in Italien lebende US-Künstler Cy Twombly malte für die Biennale in Venedig einen zwölfteiligen Bilderzyklus über die Schlacht. Die Bilderserie ist bis zum 28. September in einer Ausstellung des Madrider-Prado-Museums zu sehen. Danach wird sie an die Sammlung Brandhorst in München gehen und dort zum ständigen Bestand gehören.

Londoner Dockland-Museum auf den Spuren von "Jack the Ripper"

Jack-the-Ripper-Ausstellung
Angst vor Jack the Ripper?Bild: AP

Auf die Spuren des wohl berühmtesten Frauenmörders der Geschichte können sich Besucher des Londoner Dockland-Museums begeben. "Jack the Ripper und das East End" lautet der Titel der Ausstellung, die noch bis zum 2. November zu sehen ist. Der unbekannte Serienmörder soll zwischen 1888 and 1891 für elf Frauenmorde verantwortlich gewesen sein. Das Museum bietet seinen Besuchern einen Einblick in die Geschichte der Opfer und präsentiert Dokumente wie Polizeiakten, Bilder und Briefe. Besucher können die blutige Spur der Verbrechen nachvollziehen und erhalten einen Blick hinter die Kulissen der damaligen Ermittlungen. (sams)