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Mohamed Zidan

5. April 2007

Mohamed Zidan, 25 Jahre. Geboren in Port Said in Ägypten. Stürmer bei Mainz 05. Hat 6 Jahre in Dänemark gespielt und war dort Fußballer des Jahres. Spielt mittlerweile auch für die ägyptische Nationalmannschaft.

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Bild: DW-TV

Manche Spieler sagen, “meine Tore sind meine Kinder”. Welches Tor ist dein schönstes Kind?

Mohamed Zidan

Besonders stolz bin ich auf das Tor gegen Oliver Kahn, im Spiel Mainz gegen Bayern München. Das war hier im Bruchwegstadion, das 1 zu 0, ein sehr wichtiges, teures Tor für mich.

Warum bist du Stürmer geworden?

Mohamed Zidan

Das ergab sich erst in meiner letzten Zeit in der dänischen Liga. Früher war ich ja offensiver Mittelfeldspieler. Aber der Trainer hat gesehen, dass ich ganz vorne stark und schnell war und so hat er mich zum Stürmer gemacht.

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Bild: DW-TV

Du verstehst dich gut mit Leon Andreasen. Spielt es dabei eine Rolle, dass du in Dänemark gespielt hast und seine Sprache kannst?

Mohamed Zidan

Sicher. Ich habe sechs Jahre in Dänemark gespielt und kenne Leon aus der Liga dort. Ich habe ihm letztlich auch dazu geraten, nach Mainz zu kommen. Ich wollte nicht, dass er denkt, dass Mainz irgendein kleiner unwichtiger Verein ist, sondern ein richtig guter. Uns verbindet vor allem die dänische Sprache und Mentalität.

Du hast den Titelanwärter Werder Bremen verlassen und bist zu Mainz gegangen, die auf einem Abstiegsplatz standen und immer noch vom Abstieg bedroht sind. Warum so ein Wechsel?

Mohamed Zidan

Mir ging es in Bremen seelisch nicht so gut. Ich habe nicht regelmäßig mit der Mannschaft gespielt. Ich habe mich mit dem Trainer nicht richtig verstanden und ich hatte nicht den Eindruck, dass er mich für einen zentralen Spieler hält.

Daher wollte ich aus Bremen weg. Mir ging es nicht um Mainz, sondern mir ging es darum, Bremen zu verlassen.

War der Trainer Jürgen Klopp der Hauptgrund dafür, dass du dann hierher gekommen bist?

Mohamed Zidan

Ja. Ich verbrachte die Winterferien mit meiner Familie in Dänemark. Und Klopp fuhr in Urlaub nach Dänemark. Er wollte unbedingt mich und meinen Manager treffen, obwohl er im Urlaub war. Er verbrachte einen ganzen Tag mit mir und machte mir klar, wie die Lage des Teams ist. Dass Mainz mich braucht und dass ich Mainz brauche.

Man sagt, die Beziehung zwischen Klopp und dir sei eine Beziehung wie zwischen Vater und Sohn. Stimmt das?

Mohamed Zidan

Außerhalb des Spielfelds, ja. Auf dem Platz und im Verein ist er einfach mein Trainer.

Jürgen Klopp weiß, was ich kann und wozu ich noch fähig bin. Und wenn er mal sieht, dass ich noch mehr leisten könnte, nimmt er mich zur Seite und sagt: du hast gut gespielt, aber da ist noch mehr zu holen. Er nimmt mir die Angst, Fehler zu machen.

Ist das anders als mit deinem früheren Trainer Thomas Schaaf?

Ja. Natürlich ist auch Thomas Schaaf ein guter Trainer. Aber er sagt dir nach einem Spiel nicht, dass du gut gespielt hast oder dass du etwa schlecht warst. Er spricht mit den Spielern nicht so, wie es Jürgen Klopp tut. Klopp ist nicht nur mir nah, er ist allen Spieler nah.

Wie klappt es mit deiner Familie? Als du nach Dänemark gekommen bist, warst du sehr jung, 17 Jahre alt. Fiel es dir schwer damals?

Mohamed Zidan

Natürlich. Von Ägypten nach Dänemark zu gehen, also in ein europäisches, ein sehr freies Land, das war schwer für mich. Am Anfang ist meine Mutter mitgekommen. Dann war ich alleine und musste ohne sie entscheiden. Ich hatte kaum Lebenserfahrung, ich war eben erst 17 Jahre alt.

Deine Beziehung zu deiner Mutter ist bestimmt sehr gut?

Mohamed Zidan

Meine Mutter, mein Vater und meine Geschwister sind das Teuerste in meinem Leben.

Wie viele Geschwister hast du?

Mohamed Zidan

Ich habe eine große Familie. Ich habe 4 Brüder und 3 Schwestern, und ich bin der Älteste. Ich bin für sie verantwortlich.

Gott möge dich ihnen erhalten.