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Nochmal zählen!

15. April 2008

Nochmal zählen statt veröffentlichen: Zwei Wochen nach den Wahlen in Simbabwe will die Partei Mugabes eine Revision des Abstimmungsergebnisses erreichen. Die Opposition fürchtet, dass das Ergebnis frisiert wird.

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Robert Mugabe, Präsident von Simbabwe
Mugabe lässt nochmal auszählenBild: AP

Die bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl im Simbabwe abgegebenen Stimmen sollen zum Teil neu ausgezählt werden. In der regierungsnahen Zeitung "Sunday Mail" kündigte die Wahlkommission des südafrikanischen Landes überraschend an, die Stimmzettel der Wahl vor zwei Wochen würden neu ausgezählt.

Zur Begründung heißt es, in 23 der 210 Wahlkreise müsse neu gezählt werden, da dort möglicherweise Fälschungen vorlägen. An der für den nächsten Samstag vorgesehenen Neuauszählung dürften Vertreter der Parteien und die Kandidaten teilnehmen.

"Wir werden das nicht hinnehmen"

Die Opposition lehnt eine Neuauszählung ab. Man gehe davon aus, dass damit der Wille des Volkes geändert werden solle, sagte der Sprecher der oppositionellen Bewegung für den demokratischen Wandel (MDC) . Diese sieht sich als Sieger der Wahl. "Die Wahrheit ist, dass wir gewonnen haben", sagte MDC-Sprecher Nelson Chamisa. "Die Ergebnisse, die wir verkündet haben, sind korrekt, und wir werden keinerlei Versuch hinnehmen, sie zu ändern."

Staatschefs der Länder des südlichen Afrika beim Gipfel in Sambia (12.4.2008, Quelle: AP)
Die südafrikanischen Staatschefs fordern eine schnelle VeröffentlichungBild: AP

Die Regierungspartei Zanu-PF des seit Jahrzehnten herrschenden Präsidenten Robert Mugabe hatte eine Neuauszählung gefordert. Nach dem bisher bekanntgegebenen Ergebnis der Zanu-Partei erhielt die Opposition eine Mehrheit im Parlament. Und auch bei der Präsidentenwahl, deren Ergebnis nach wie vor aussteht, sah sich Oppositionschef Morgan Tsvangirai als Sieger.

SADC fordert schnelle Veröffentlichung der Ergebnisse

Die Ankündigung erfolgte, während im benachbarten Sambia die Konferenz der Entwicklungsgemeinschaft der Staaten des südlichen Afrika (SADC) über die Lage in Simbabwe beriet. Die Vertreter der 14 Staaten forderten zum Abschluss ihres Krisentreffens in Lusaka eine schnelle Veröffentlichung der Wahlergebnisse. Die Regierung und die Opposition in Simbabwe müssten das Ergebnis der Abstimmung vom 29. März akzeptieren. (uh)