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Musk will fast alle Twitter-Konten entsperren

25. November 2022

Erst vor kurzem ließ der neue Twitter-Chef den Account des früheren US-Präsidenten Trump wiederherstellen. Jetzt sollen auch die meisten anderen gesperrten Konten wieder freigeschaltet werden. Doch es gibt Ausnahmen.

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Twitter-Zentrale in San Francisco
Twitter-Zentrale in San FranciscoBild: Stephen Lam/San Francisco Chronicle/AP/picture alliance

"Das Volk hat gesprochen. Die Amnestie beginnt nächste Woche", erklärte Twitter-Chef Elon Musk. Zuvor hatte sich in einer Umfrage in dem Onlinedienst eine deutliche Mehrheit der Nutzer für die Freischaltung ausgesprochen. Ausgenommen sind laut Musk Konten von Nutzern, die gegen Gesetze verstoßen haben oder für "unerhörtes Spam" verantwortlich sind.

In der Umfrage antworteten 72,4 Prozent der Teilnehmer, dass Twitter gesperrte Konten wieder zulassen sollte. Musk hatte die Nutzer gefragt, ob sie "für oder gegen eine Generalamnestie" für suspendierte Konten seien.

Abstimmung ist nicht repräsentativ

Umfragen auf Twitter stehen allen Nutzern offen und können auch von gefälschten Konten und Bots genutzt werden. Nach jüngsten Angaben kommt der Dienst auf mehr als 230 Millionen täglich aktive User. Bei Ablauf der Umfrage am Donnerstagabend waren mehr als 3,1 Millionen Stimmen eingegangen. 

Twitter-Chef Elon Musk
Lenkt Twitter in eine neue Richtung: Elon MuskBild: JIM WATSON/AFP

Erst vergangene Woche hatte eine ähnliche Umfrage zu einer Entsperrung des Profils von Ex-US-Präsident Donald Trump geführt. Musk fragte die Nutzer, ob sie eine Rückkehr des nach der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 gesperrten Republikaners befürworteten. Von den mehr als 15 Millionen Teilnehmern stimmten 51,8 Prozent dafür. Das Konto des früheren Staatschefs, der wenige Tage zuvor ins Rennen um die Präsidentschaftswahl 2024 eingestiegen war, wurde daraufhin am Samstag wieder freigegeben.

Behörden schauen genau hin

Eine pauschale Amnestie für gesperrte Konten könnte die Behörden alarmieren. Die zuständigen Stellen beobachten Musks Umgang mit Hassbotschaften genau, seit er das einflussreiche Online-Netzwerk für 44 Milliarden Dollar gekauft hat.

Zuletzt waren weitere umstrittene Twitter-Profile wieder entsperrt worden, darunter die Konten des Psychologen Jordan Peterson und der konservativen Parodie-Seite "Babylon Bee", die sich über Transgender lustig gemacht hatten. Am Sonntag hatte Musk aber auch erklärt, dass der Verschwörungstheoretiker Alex Jones nicht zu Twitter zurückkehren dürfe.

gri/wa (afp, dpa)