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Mutmaßlicher Waffenlieferant gefasst

16. August 2016

Knapp vier Wochen nach dem Amoklauf am Münchener Olympia-Einkaufszentrum ist der mutmaßliche Waffenlieferant des Täters gefasst worden. Die Polizei nahm ihn in Marburg in Hessen fest.

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Foto: dpa
Pistole vom Typ "Glock 17"Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte, hatten Ermittler den mutmaßlichen Waffenhändler bei einem Scheingeschäft überführt. Gemeinsam mit dem 31-Jährigen wurde auch eine Frau festgenommen. Der 18 Jahre alte Amokschütze hatte am 22. Juli in einem Schnellrestaurant am Münchner Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen erschossen und sich selbst getötet.

Er hatte offenbar systematisch nach einer Schusswaffe des Herstellers Glock gesucht. Wie die Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte, ging es bei dem Scheingeschäft unter anderem um die Lieferung einer Glock 17. Im Zuge der Vorbereitung habe der mutmaßliche Händler erklärt, er habe eine solche Waffe auch an den Münchner Amok-Schützen geliefert.

Blumen und Kerzen vor dem Einkaufszentrum (Foto: Getty)
Zeichen der Trauer am Tatort vor dem Münchner Olympia-EinkaufszentrumBild: Getty Images/J. Simon

Zwei Treffen mit dem Amok-Läufer

Er habe sich zwei Mal mit dem Deutsch-Iraner in Marburg getroffen. Zunächst im Mai, wobei die bei dem Amoklauf verwendete Pistole übergeben wurde. Ein weiteres Mal habe er ihm vier Tage vor dem Amoklauf Munition verkauft.

Der Kontakt zu dem mutmaßlichen Waffenhändler kam über einschlägige Internetforen im sogenannten Darknet zustande, einem verdeckten Bereich des Internets. Auf seine Spur kamen die Ermittler über einen 62-jährigen Buchhalter aus Nordrhein-Westfalen und einen 17-jährigen Schüler aus Hessen, die ebenfalls bei dem Mann Waffen gekauft haben sollen.

Bei der Festnahme des Beschuldigten wurden eine zum Verkauf bestimmte Maschinenpistole, die Glock 17 und Munition sichergestellt. Zu seiner eigenen Verteidigung habe der Mann in einem Schulterholster eine durchgeladene Pistole bei sich gehabt, so die Ermittler. Für das Scheingeschäft war ein Gesamtpreis von 8000 Euro für die Maschinenpistole und die Glock nebst Munition vereinbart worden.

uh/qu (dpa, afp)