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„Nach der Flucht“: Doku zu Exil und Integration

Martina Bertram
15. Dezember 2017

Die Heimat verlieren und in einem unbekannten Land neu anfangen: Wie das gelingen kann, zeigen Saša Stanišic, Aeham Ahmad und weitere Kulturschaffende im TV- und Online-Special „Nach der Flucht“ ab Freitag, 15. Dezember.

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DW Nach der Flucht Ahmad Titel DE
Bild: DW/A. Steffes-Halmer

„Niemand verstand uns, und wir verstanden niemanden. Das einzige, was ich auf Deutsch sagen konnte, war: Lothar Matthäus“, so der deutsch-bosnische Schriftsteller Saša Stanišic, der als Geflüchteter nach Deutschland kam. 

Stanišic ist einer der fünf Protagonisten des TV- und Online-Schwerpunkts „Nach der Flucht“. Virtuos, poetisch und klug reflektierend erzählt die TV-Dokumentation von Kulturschaffenden, die als Geflüchtete in ihrer neuen Heimat einen Platz suchten. Sie stammen aus vier Kontinenten, flohen vor Krieg, Not oder Verfolgung in ein fremdes Land – nach Deutschland: der syrische Pianist Aeham Ahmad, die nigerianisch-deutsche Musikerin Nneka Egbuna, der chilenische Autor und Regisseur Antonio Skármeta, und Stanišic. Zudem die aus Nazi-Deutschland geflohene Schriftstellerin Judith Kerr. Sie alle berichten von ihren Erfahrungen nach der Flucht. 

Die Geschichten zeigen, wie Integration gelingen kann – und woran sie scheitern könnte. „Ich war noch nie irgendwo, wo man sagen konnte, dass man etwas braucht, und bekommt es sofort. Wie Bildung, kostenlos“, berichtet Nneka Egbuna von ihren Anfängen in Deutschland. „Als mich jemand ‚Nigger‘ nannte, dachte ich: Ich bin ein Nigger? Wow, das wusste ich nicht.“

Mit ihren Büchern, Filmen und ihrer Musik demonstrieren die Protagonisten, wie sie in der Fremde heimisch zu werden versuchen. Programmdirektorin Gerda Meuer: „Die Porträts zeigen, wie Zuwanderer Kunst, Kultur und Gesellschaft in ihrem Gastland befruchtet haben. Eine Dokumentation, die nachdenklich stimmt und gleichzeitig Mut macht.“

Die TV-Dokumentation „Nach der Flucht“ (42 Minuten) wird ab Sonntag, 17. Dezember, auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch ausgestrahlt. Autorinnen sind Susanne Spröer, die auch das Gesamtprojekt leitet, Laura Döing, Annabelle Steffes-Halmer und Heike Mund (Redaktion: Frauke Sandig). Das TV-Magazin „Kultur21“ zeigt am Samstag, 16. Dezember, einen Beitrag zum Thema.

„Nach der Flucht“, ein Projekt der DW-Kulturredaktion, wird ab Freitag, 15. Dezember, in zahlreichen Sprachangeboten mit Online- und Social-Media-Inhalten sowie einem Pageflow-Special ergänzt.


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Sendetermine der TV-Dokumentation: 
Deutsch: Sonntag 17.12., 16.15 UTC
Englisch: Sonntag, 17.12., 19.15 UTC 
Spanisch: Sonntag, 17.12., 21.15 UTC 
Arabisch: Montag, 18.12., 03.15 UTC