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Politik

Hintergrund der Explosion vor AfD-Büro unklar

5. Januar 2019

Die drei Tatverdächtigen, die nach einer Explosion vor dem AfD-Büro im sächsischen Döbeln festgenommen worden waren, sind wieder auf freiem Fuß. Die Suche der Polizei nach den Tätern geht weiter.

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Explosion vor AfD-Büro in Döbeln
Bild: picture-alliance/dpa/S. Willnow

Wie ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) mitteilte, sind die Männer im Alter von 29, 32 und 50 Jahren entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hatte keinen Haftantrag gestellt. Es hätten keine ausreichenden Haftgründe bestanden, heißt es.

Die Explosion hatte sich am Donnerstagabend vor dem Parteibüro der rechtspopulistischen Partei ereignet. Es entstanden erhebliche Schäden an der Tür und an der Fensterscheibe, wie das LKA weiter mitteilte. Verletzt wurde niemand. Im Büro seien Werbematerialien in Brand geraten. Das Feuer konnte gelöscht werden. Auch ein Nachbarhaus und zwei vor dem Gebäude geparkte Transporter wurden beschädigt.

Politisch motivierte Tat?

Da der Verdacht auf eine politisch motivierte Straftat bestand, sei eine "Task Force Gewaltdelikte" des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums (PTAZ) involviert worden, teilte das LKA weiter mit. In den zurückliegenden Wochen habe es eine Zunahme von politisch motivierten Angriffen auf AfD-Büros in Sachsen gegeben, so das LKA. Dabei habe es sich vorwiegend um Sachbeschädigungen an den Gebäuden gehandelt. Der Anschlag auf das AfD-Büro in Döbeln sei insofern eine Besonderheit, weil durch die Explosion die Schädigung von Menschen bewusst in Kauf genommen worden sei, so das LKA.

Landtag Sachsen - Michael Kretschmer
Ministerpräsident Michael KretschmerBild: picture-alliance/dpa/M. Skolimowska

Nach dem Anschlag hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine zügige Aufklärung gefordert: "Wir wollen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Staat muss hier schnell und konsequent handeln." Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) sagte, dass man es hier mit einer ganz neuen Qualität von Gewalt gegen Vertreter der Politik zu tun habe.

cgn/ml (afp, dpa)