1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Trump spendet Trost in Texas

2. September 2017

Donald Trump ist ein zweites Mal ins Katastrophengebiet im Süden der USA gereist. Diesmal nahm sich der Präsident auch Zeit, um Opfer des Wirbelsturms zu besuchen - Menschen, deren Heimat in den Regenfluten unterging.

https://p.dw.com/p/2jGtv
US-Präsident Donald Trump bei Opfern von Hurrikan "Harvey"
Bild: picture-alliance/AP Images/S. Walsh

Mehr als seine Woche ist es her, dass "Harvey" in Texas auf Land traf und den US-Bundesstaat mit extremen Regenmengen flutete. Endgültige Entwarnung kann immer noch nicht gegeben werden, die Wassermassen fließen nur langsam ab. In einer Chemiefabrik drohen weitere Brände.

Bei seinem zweiten Besuch in Texas, diesmal in der schwer getroffenen Millionenmetropole Houston, kündigte der US-Präsident nun rasche Hilfen für die Flutopfer an. "Wir unterschreiben eine Menge von Dokumenten, um Geld zu bekommen", sagte Trump. Die Regierung in Washington wolle einen größeren Anteil an den Aufräumarbeiten finanzieren, entsprechende Obergrenzen seien angehoben worden.

Am Freitag hatte Trump den Kongress um zunächst 7,85 Milliarden Dollar gebeten. Bereits 440.000 Menschen haben Anträge auf Bundeshilfen gestellt. Nur ein kleiner Teil der Flutopfer in Texas ist gegen Hochwasser versichert.

Kritik nach dem ersten Besuch

Trump war am Dienstag das erste Mal in das Katastrophengebiet geflogen, aber nicht in die besonders stark betroffenen Regionen gereist und hatte auch keinen persönlichen Kontakt zu Flutopfern. Der Präsident hatte das damit begründet, dass er den Rettungskräften nicht im Weg stehen wolle. Kritiker warfen ihm aber vor, zu wenig Mitgefühl mit den Menschen zu zeigen, deren Häuser in den Wassermassen untergingen.

Trump bei der Essensausgabe in einer Houstoner Notunterkunft
Trump bei der Essensausgabe in einer Houstoner Notunterkunft: Persönlicher Kontakt zu FlutopfernBild: Getty Images/AFP/N. Kamm

Diesmal besuchte er eine Notunterkunft in einem Stadion in Houston und gab sich als Präsident zum Anfassen. Er schüttelte Hände, legte Betroffenen den Arm um die Schulter, strich Kindern über das Haar und plauderte mit ihnen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Melania verteilte er Essen. Wiederholt posierte er auch für Selfies. Die Hilfsoperationen in Texas lobte Trump als ausgezeichnet und effizient. "Ich bin wirklich glücklich darüber, wie es läuft", sagte er.

Multimilliardenschaden

"Harvey" hat mehr als eine Million Menschen obdachlos gemacht und verheerende Schäden verursacht. Mindestens 46 Menschen kamen ums Leben. Es dürfte sich um eine der teuersten Naturkatastrophen in den USA handeln.

Hilfe für "Harvey"-Opfer - Carsten von Nahmen aus Washington

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, geht davon aus, dass sein Bundestaat weit mehr als 125 Milliarden Dollar Nothilfe von der Regierung in Washington benötigt. "Die Leute müssen wissen, dass dies kein kurzfristiges Projekt ist", sagte Abbott mit Blick auf den Wiederaufbau. "Es wird Jahre dauern, bis Texas aus dieser Katastrophe heraus ist."

Und auch auf dem Atlantik braut sich schon wieder etwas zusammen: Tropensturm "Irma" ist auf dem Weg, dürfte an Kraft zunehmen und in der kommenden Woche zu einem Hurrikan hochgestuft werden. "Irma" befindet sich derzeit Hunderte Kilometer von der Küste entfernt auf dem Meer, könnte aber bis Mitte der Woche Puerto Rico, die Dominikanische Republik und Haiti erreichen.

AR/qu (Reuters, AFP, dpa)