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Alkoholverbot bei der EM

14. Juni 2016

Bei den Ausschreitungen zwischen Hooligans in Marseille und Lille war auch viel Alkohol im Spiel. Die französische Regierung hat zumindest für "sensible Orte" nun den Verkauf von alkoholischen Getränken eingeschränkt.

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Krawalle in Marseillle (Foto: Reuters/J. Pelissier)
Bild: Reuters/J. Pelissier

Innenminister Bernard Cazeneuve hatte nach den Krawallen mit fast 40 Verletzten die örtlichen Behörden aufgefordert, in "sensiblen Bereichen" Alkoholverbote zu verhängen. So setzten die Städte Lyon und Toulouse zumindest auf Einschränkungen beim Verkauf von Alkohol. Die jeweils zuständigen Präfekten verboten es, Fans Alkohol zum Mitnehmen zu verkaufen. Bei der Partie zwischen Belgien und Italien in Lyon wurde dieses Verbot aber nur in unmittelbarer Nähe des Stadions umgesetzt. Im Zentrum der Stadt, wo auch die Fan-Meile liegt, galt die Anordnung nicht.

Haftstrafen für Hooligans

Zwei Tage nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Marseille vor und nach dem Spiel zwischen England und Russland sind nun sechs Fußball-Fans aus England, zwei aus Frankreich und einer aus Österreich zu Haftstrafen bis zu einem Jahr verurteilt worden. Gegen alle Männer aus dem Ausland wurde in den Schnellverfahren zudem ein zweijähriges Einreiseverbot verhängt. Russische Hooligans waren bei den Krawallen nicht in Gewahrsam genommen worden, was für Kritik sorgte. Der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, sagte, mindestens 150 "perfekt vorbereitete" russische Hooligans konnten sich nach den Krawallen einer Festnahme entziehen. Frankreichs Sportminister Patrick Kanner kritisierte die Russen scharf und warf diesen Tatenlosigkeit bei der Verhinderung der Anreise von russischen Hooligans zur EM vor. Der russische Parlaments-Vizepräsident Igor Lebedew verteidigte dagegen die Fan-Ausschreitungen. Er könne nichts Schlimmes an kämpfenden Fans finden, schrieb der Politiker der nationalistischen Liberaldemokraten im Kurznachrichtendienst Twitter.

Appell an englische Fans

Nach der Warnung der UEFA, Russland und England bei weiteren Ausschreitungen vom Turnier auszuschließen, haben sich Englands Kapitän Wayne Rooney und sein Trainer Roy Hodgson mit eindringlichen Appellen an ihre Fans gewandt. Er sei nach den Ausschreitungen "sehr besorgt", so Hodgson in einer Video-Botschaft des englischen Verbandes FA. "Wenn ihr kein Ticket habt, reist nicht!", forderte Rooney die Anhänger vor Englands zweitem Gruppenspiel gegen Wales am Donnerstag in Lens auf.

fab/cw (dpa, sid)