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Katastrophe

Dramatischer Hilferuf aus Sri Lanka

27. Mai 2017

Nach den Überflutungen und Erdrutschen steigt die Zahl der Todesopfer auf der südasiatischen Insel weiter an. Die Hoffnungen schwinden, in Schlamm und Trümmern noch Überlebende zu finden.

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Sri Lanka - Überschwemmung
Soldaten bringen Flutopfer aus dem Distrikt Kalutara heraus Bild: picture-alliance/AP Photo/E. Jayawardena

Die Behörden sprechen von den schlimmsten sintflutartigen Regenfällen seit 2003. Sprecher des Militärs erklärten, mehr als zwei Tage nach Beginn der Überschwemmungen sehe man kaum noch Chancen, noch Vermisste zu finden. "Ich habe da meine Zweifel", sagte der Einsatzleiter der Armee, Generalmayor Sudantha Ranasinge. Ungeachtet dessen würden Armee, Luftwaffe und Marine ihre Such- und Rettungsoperationen im Süden und Westen des Landes fortsetzen.   

Nach heftigem Monsun-Regen und verheerenden Überflutungen mit inzwischen mehr als 110 Toten bat die Regierung Sri Lankas um dringende internationale Unterstützung. Mehr als 100 Menschen werden noch vermisst, fast 500.000 sollen auf der Flucht sein oder in Notunterkünften campieren.

Sri Lanka - Überschwemmung
Mit einem selbst gebauten Floß paddelt dieser Mann auf einer überfluteten Straße Bild: picture-alliance/dpa/AP/E. Jayawardena

Das südasiatische Land appellierte an die Weltgemeinschaft, bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen. Das Nachbarland Indien schickte umgehend drei Marineschiffe mit Nothilfematerial und medizinischen Hilfsgütern. Indien bot auch Hubschrauber an. 

Am heftigsten von den Unwettern betroffen sind Gebiete im Südwesten der Tropen-Insel im Indischen Ozean. Stellenweise betrug der Niederschlag während 24 Stunden so viel wie der durchschnittliche Regenfall pro Jahr.

Der Abgang von Schlammlawinen während der Regenzeit ist nichts Ungewöhnliches. Die Abholzung von Wäldern zugunsten von Tee- und Gummiplantagen hat den Boden erodiert, so dass die Erde leicht ausgespült wird.

Erst vor einem Jahr waren ebenfalls im Mai mehr als 100 Menschen zumeist durch Erdrutsche im Zentrum der Insel ums Leben gekommen. Bei den bislang schwersten Unwettern waren 2003 schätzungsweise 250 Menschen gestorben, 10.000 Häuser wurden damals zerstört. 

SC/HF (APE, epd, afpe)