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Nasikia sauti – in Kenia hört man Stimmen

Suzanne Cords 13. Dezember 2012

Josephat Charo-Nyiro arbeitet seit 2004 in der Kisuaheli-Redaktion der DW. Er ist nicht nur Redakteur aus Leidenschaft, sondern auch ein begeisteter Musiker und Chormitglied.

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Deutsche Welle Chor, Josephat Charo am Mikrofon. Copyright: DW Chor
Bild: DW Chor

"Singen ist mein Hobby", sagt der Kenianer. Er stammt aus einem kleinen Dorf namens Shariani an der afrikanischen Küste, 60 km nördlich von Mombasa gelegen. 83 Prozent aller Kenianer sind Christen, so Josephat, deshalb sei das Weihnachtsfest in seiner Heimat sehr wichtig.

In Kenia leben 43 Stämme,  jeder hat seine eigenen Lieder in der eigenen Sprache - dieser kulturelle Reichtum zeichne seine Heimat aus, findet Josephat. Er selbst gehört zu den Gimari. In seinem Dorf gibt es keinen Weihnachtsbaum und keine Krippe, stattdessen treffen sich die Menschen am Abend des 24. Dezembers in der Kirche und feiern gemeinsam bis zum frühen Morgen die Geburt Christi.

"Die Frauen kochen extra für diesen Anlass das spezielle Weihnachtsessen "Pilau", ein Gericht aus Reis, Fleisch und afrikanischen Gewürzen", erzählt Josephat. "Man isst und tanzt zusammen, es werden kleine Geschenke ausgetauscht, und man spielt Trommeln und Gitarren. Bis jemand plötzlich anfängt zu singen:  Nasikia sauti – Ich höre Stimmen. Was sind das für Geräusche? Und die Leute rufen: Was passiert da?"

Die gesungene Antwort auf die Frage lautet: "Gottes Sohn ist geboren". Wenn dieser Vers erklingt, strömen die Menschen herbei, klatschen den Rhythmus und freuen sich über das Wunder der Heiligen Nacht. Auf der Straße in der Kirche, überall wird das Lied immer wieder angestimmt. "Erst am Morgen des 25. Dezembers gehen wir dann schlafen", lacht Josephat Charo-Nyiro. "Nur um später dann ausgeruht weiterzusingen und zu feiern, denn schließlich ist immer noch Weihnachten."