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Adler darf fliegen

Sarah Faupel10. Oktober 2008

Mit dem Debütanten René Adler im Tor bestreitet die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Samstag das WM-Qualifikationsspiel gegen Russland. Bundestrainer Löw fordert von seinen Spielern volle Konzentration.

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Nationaltorwart René Adler hechtet nach einem Ball. Quelle: ap
Bewährungsprobe für René AdlerBild: AP

Die Entscheidung ist gefallen: René Adler wird Robert Enke zwischen den Pfosten ersetzen. Nachdem sich Enke beim Training am Donnerstag die Hand gebrochen hatte, standen Bundestrainer Joachim Löw zwei Ersatztorhüter zur Wahl, die beide noch kein einziges Länderspiel bestritten haben: René Adler und Tim Wiese. Löw entschied sich für den jungen Leverkusener. Dass der 23-Jährige gleich bei einem wichtigen WM-Qualifikationsspiel zu seinem ersten Einsatz für die Nationalmannschaft kommt, sei kein Problem, meint Teammanager Oliver Bierhoff: "Wir haben in Deutschland noch nie ein Torwartproblem gehabt. Ich habe da keinerlei Bedenken."

Sorgen bereitet Joachim Löw schon eher die Einstellung der Spieler. Der Bundestrainer fordert für die Partie am Samstag vollen Einsatz: "Wenn die Spieler kurz vor dem Spiel durch den Gang aufs Spielfeld laufen, sollen sie nicht mehr daran denken, für welchen Verein sie spielen, oder welches Auto sie fahren, sondern sich auf diese 90 Minuten absolut konzentrieren."

Stammplätze gibt es nicht mehr

Der Finne Jonathan Johansson jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen Deutschland. Quelle: dpa
Nicht so unkonzentriert wie gegen FinnlandBild: picture-alliance/ dpa

Fehler, wie sie beim enttäuschenden 3:3 im letzten Qualifikationsspiel gegen Finnland häufig passierten, darf sich die DFB-Auswahl diesmal gegen Russland nicht mehr erlauben. Spätestens seit dem beeindruckenden Auftreten der russischen Mannschaft während der EM sind Deutschlands Spieler und Betreuerstab gewarnt – und auch beeindruckt. "Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so schnell umschalten kann vom Ballgewinn bis zum Abschluss“, meint Bundestrainer Löw. Besonders die Abwehr ist gefragt, und da haperte es zuletzt bei der deutschen Mannschaft: fehlende Absprachen, individuelle Schwächen. Vielleicht kann Per Mertesacker, der nach einer Verletzung wieder ins Team zurückkehrt, für mehr Sicherheit sorgen. Michael Ballack ist im Mittelfeld wohl gesetzt. Allerdings hat Bundestrainer Joachim Löw energisch wie selten betont, dass es für keinen Spieler, auch nicht für den Kapitän, eine Einsatz-Garantie gebe. Auch ein Routinier wie Torsten Frings weiß nicht, ob er am Samstag von Anfang an dabei ist.

Gesunde Konkurrenz

Bayer Leverkusens Stürmer Patrick Helmes holt zum Schuss aus. Quelle: dpa
Patrick Helmes, Shooting-Star der BundesligaBild: picture-alliance/dpa

Dafür darf Stürmer Patrick Helmes darauf hoffen, in der Startelf zu stehen. Der 24-Jährige Torjäger von Bayer Leverkusen ist mit derzeit sieben Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga und will in Zukunft in der Nationalmannschaft mehr als nur Reservespieler sein. Eine gesunde Konkurrenz kann der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nur gut tun. Denn um sich für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu qualifizieren, muss eine Leistungssteigerung her. Deshalb seien die Trainingseinheiten auch härter, erzählt Verteidiger Arne Friedrich. "Die Trainer achten darauf, dass wir mit voller Konzentration dabei sind und die Zügel nicht locker lassen.“ Für das WM-Qualifikations-Spiel am Samstag in Dortmund gegen Russland gibt Bundestrainer Joachim Löw die Parole aus: clever spielen, mit viel Power und wenig Fehlern. "Denn sonst werden wir gnadenlos bestraft."