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Neil Armstrong ist tot

Breuch, Rolf25. August 2012

Der erste Mensch, der je den Mond betrat, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Wie seine Familie bestätigte, starb Armstrong an den Folgen einer Bypass-Operation.

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Neil Armstrong, Kommandant der Mondlandungsmission "Apollo 11" (Foto: NASA/dapd)
Bild: NASA/dapd

"Wir sind untröstlich, mitteilen zu müssen, dass Neil Armstrong an den Folgen eines Herzeingriffs gestorben ist", heißt es in einer Erklärung seiner Familie. "Während wir um einen sehr guten Mann trauern, feiern wir auch sein bemerkenswertes Leben und hoffen, dass es als Beispiel für junge Menschen auf der ganzen Welt dient, hart zu arbeiten, um ihre Träume zu verwirklichen." Armstrong hatte sich am 7. August, nur zwei Tage nach seinem 82. Geburtstag, einer Bypassoperation unterzogen.

Am 21. Juli 1969 deutscher Zeit betrat der US-Astronaut als erster Mensch die Mondoberfläche und sprach die legendären Worte: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit." Armstrong leitete die Mondlandungsmission von "Apollo 11" und steuerte auch die kleine Mondlandefähre "Eagle".

Die Welt sah ihm zu

Ein Ereignis, das die Welt veränderte: Neil Armstrong betritt als erster Menschen den Mond (Foto: NASA)
Ein Ereignis, das die Welt veränderte: Neil Armstrong hat als erster Menschen den Mond betretenBild: Getty Images

NASA-Chef Charles Bolden zeigte sich tief betroffen über den Tod des Astronauten: "Solange es Geschichtsbücher gibt, wird Neil Armstrong als derjenige darin zu finden sein, der den ersten kleinen Schritt eines Menschen in einer Welt fern der eigenen gemacht hat", schrieb Bolden in Washington und würdigte vor allem die Bescheidenheit des Forschers und Entdeckers. Von einem der "größten amerikanischen Helden aller Zeiten" sprach US-Präsident Barack Obama: "Als er und seine Kollegen 1969 an Bord von Apollo 11 abhoben, haben sie die Hoffnungen einer ganzen Nation mit sich genommen."

Dabei war die Mondlandung nicht nur in den USA ein alles überragendes Ereignis: In allen Erdteilen saßen gut 500 Millionen Menschen vor ihren Fernsehapparaten und verfolgten, wie der damals 38 Jahre alte Weltraumpionier nahezu 400.000 Kilometer von der Erde entfernt seinen linken Fuß in die wüstenähnliche Landschaft des Mondes setzte. Für die Bundesregierung steht Armstrong deshalb "auf einer Stufe mit Christoph Columbus". Weiter heißt es in der ersten offiziellen Reaktion: "Seine Worte auf dem Mond werden ewig im Gedächtnis der Menschheit bleiben."

US-Astronaut Neil Armstrong gestorben

Ein Leben für die Fliegerei – und für die Wissenschaft

Neil Alden Armstrong wurde am 5. August 1930 in Wapakoneta im US- Bundesstaat Ohio geboren. Seinen ersten Flug erlebte er im damals ungewöhnlich jungen Alter von sechs Jahren. Den Pilotenschein hatte Armstrong mit 16 Jahren eher in der Tasche als die Fahrerlaubnis. Im Korea-Krieg diente er als Kampfflieger und arbeitete später als Testpilot. Erst beim dritten Anlauf wurde er im September 1962 der Öffentlichkeit als künftiger Raumfahrer der US- Weltraumbehörde NASA vorgestellt. Seinen ersten Raumflug absolvierte Armstrong am 12. März 1966 als Kommandant der US-Raumfähre "Gemini 9".

Neil Armstrong im Februar 2012 (Foto:NASA/dapd)
"Auf einer Stufe mit Christoph Columbus": Neil ArmstrongBild: dapd

Drei Jahre später erfüllte er sich und der Menschheit einen Traum. Gemeinsam mit Astronaut Edwin Aldrin sammelte er länger als zwei Stunden Mondgestein und machte historische Aufnahmen. Nach dem Ausscheiden aus der NASA lehrte Armstrong von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität von Cincinnati (Ohio).

Schon kurz nach der historischen Mondlandung zog sich Armstrong mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Er ließ aber noch zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren durchblicken, dass sein Herz noch immer für die Raumfahrt schlug. Als Präsident Barack Obama die Abkehr von einem neuen NASA-Mondprogramm verkündete, da wollte die Weltraumlegende nicht schweigen. Armstrong warnte in einem offenen Brief vor einem "Rückfall der USA in die Zweitklassigkeit" bei der Weltraumforschung. Noch mit 80 war er ein Mann voller Visionen.

rb/hp (afp, dapd, dpa, rtr)