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Politik

Netanjahu: Neue Atomstätten im Iran entdeckt

9. September 2019

Schon seit einiger Zeit wirft Israel dem Iran vor, heimlich am Bau einer Atombombe zu forschen. Nun präsentierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Satellitenbilder, die eine weitere geheime Atomstätte zeigen sollen.

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Israel, Jerusalem: Netanjahu hält Pressekonferenz zu Atompolitik Irans
Netanjahu bei der Präsentation der Satellitenbilder - acht Tage vor der Parlamentswahl am 17. SeptemberBild: Reuters/R. Zvulun

Auf den Aufnahmen sei eine Stätte nahe der Stadt Abadeh in der iranischen Provinz Fars zu sehen, erklärte Netanjahu. Dort seien "Experimente zur Herstellung von Atomwaffen" durchgeführt worden. Teheran habe die Produktionsstätte allerdings zwischen Ende Juni und Ende Juli zerstört, weil klar geworden sei, dass Israel darüber Kenntnisse habe.

Außerdem habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) Spuren von Uranium in einem "geheimen Atom-Lagerhaus" entdeckt, auf das Israel im vergangenen Jahr hingewiesen habe. Dies stelle eine "klare Verletzung" des Atomwaffensperrvertrags dar, sagte Netanjahu - und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich den Sanktionen der USA gegen den Iran anzuschließen.

Geheime Forschungsdokumente?

Vor rund einem Jahr hatte der Regierungschef bei einer Rede vor der UN-Vollversammlung den Iran beschuldigt, in Teheran ein "geheimes Atom-Lagerhaus" im Rahmen seines Nuklearprogramms zu unterhalten. Im Mai 2018 hatte er dem Iran vorgeworfen, umfangreiche Forschungen zum Bau einer Atombombe für einen möglichen künftigen Gebrauch heimlich aufbewahrt zu haben. Dies zeigten Zehntausende Dokumente aus einem "geheimen Atomarchiv" in Teheran, die der israelische Geheimdienst sichergestellt habe. Aus diesen Dokumenten sollen auch die Informationen über die Entwicklungsstätte nahe Abadeh stammen.

Hoffnung auf Entspannung im Iran-Konflikt

"Der Besitzer echter Atomwaffen schlägt falschen Alarm", twitterte unterdessen Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Israel wolle "nur einen Krieg".

Netanjahu gilt als einer der schärfsten Kritiker des Atomabkommens mit dem Iran, dem Erzfeind Israels. Der Zerfall Israels und die "Befreiung Palästinas" gehören seit 40 Jahren zur außenpolitischen Doktrin des Landes.

hk/uh (dpa, rtr)