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Politik

Netanjahu-Kritiker lassen nicht locker

10. Dezember 2017

Wieder haben tausende Menschen in Israel gegen mutmaßliche Korruption in ihrer Regierung protestiert. Im Visier der Kritik steht vor allem der langjährige Ministerpräsident Netanjahu.

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"Marsch der Schande"
Bild: Getty Images/AFP/J. Guez

Beim "Marsch der Schande" skandierten die Demonstranten im Zentrum von Tel Aviv immer wieder die Parole "Bibi, geh' nach Hause" - damit nannten sie Regierungschef Benjamin Netanjahu bei seinem Spitznamen. Netanjahu wird in zwei Fällen der Korruption verdächtigt und wurde bereits mehrfach von der Polizei befragt.

Ihm wird vorgeworfen, illegal Geschenke von reichen Geschäftsleuten entgegen genommen zu haben. Außerdem soll er versucht haben, unrechtmäßig Einfluss auf die Medienberichterstattung zu nehmen. Dabei soll er sich darum bemüht haben, sich in einem Deal mit einem Medienmogul eine positivere Berichterstattung in der regierungskritischen Zeitung "Jediot Achronot" zu sichern. Netanjahu, der seit 2009 Regierungschef Israels ist und dieses Amt auch schon zwischen 1996 und 1999 inne hatte, weist die Verdächtigungen zurück. Man veranstalte eine Hexenjagd gegen ihn.

Die Zahl der Demonstranten schrumpft

Zu der neuen Demonstration gegen Netanjahu versammelten sich nach Schätzungen der Tageszeitung "Haaretz" etwa 10.000 Teilnehmer, die Polizei machte keine Angaben. Vor einer Woche waren noch mehrere zehntausend Menschen auf die Straße gegangen. Es war bereits gemutmaßt worden, dass weniger Demonstranten zusammenkommen würden, nachdem die Beliebtheitswerte Netanjahus in den vergangenen Tagen wieder gestiegen waren.

Zu verdanken hat er das der umstrittenen Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. Dies führte zu Empörung in der arabischen Welt und zu scharfen Protesten auf palästinensischer Seite. International wächst wieder die Sorge vor einem neuen Flächenbrand im Nahen Osten.

haz/wa (afp, rtr)