1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Terrorismus

Netz feiert Helfer nach Anschlag in Wien

3. November 2020

Als in Wien der Terrorist die ersten Schüsse abgab, brachten sich die Passanten in Sicherheit. Doch zwei junge Männer mit türkischen Wurzeln blieben stehen und leisteten zwei Bedürftigen Hilfe.

https://p.dw.com/p/3kp6a
Wien Terrorattacke | Polizisten-Retter Recep Gültekin (R) und Mikail Özen
Der türkische Botschafter in Wien, Ozan Ceyhun (M.), empfängt die Polizisten-Retter Mikail Özen (l.) und Recep GültekinBild: Askin Kiyagan/AA/picture alliance

Für ihren mutigen und selbstlosen Einsatz während der Terrorattacke in der Wiener Innenstadt erhalten Recep Gültekin und Mikail Özen viel Zustimmung. Während auf den Straßen noch geschossen wurde, halfen die beiden jungen Männer einer älteren Dame und einem angeschossenen Polizisten. Das ist auf Videos in sozialen Medien zu sehen.

"Wir wollten den letzten Kaffee vor den Ausgangssperren trinken und sind dabei mitten im Gefecht gelandet", schildert Özen die Situation auf Instagram. Die beiden Kampfsportler hörten nach eigenen Aussagen am Schwedenplatz in der Wiener Innenstadt auf einmal Schüsse und sahen blutende Passanten. Ein Anwohner nahm die dramatischen Szenen aus seiner Wohnung in einem oberen Stockwerk auf.

Die beiden Männer halfen zunächst einer älteren Dame, sich in Sicherheit zu bringen. Danach sahen sie einen verwundeten Polizisten. "Wir konnten einfach nicht nur zuschauen. Wir sind hingelaufen und haben ihn zum Krankenwagen befördert", so Özen.

Eigenes Leben riskiert

Dabei haben die beiden Wiener selbst ihr Leben riskiert, wie auf den Aufnahmen zu sehen ist. In Videos auf ihrem Instagram-Account ist zu sehen, wie die Männer verletzt wurden und bluteten. Sie schienen aber auch nach ihrem Einsatz völlig ruhig. Gültekin musste wegen einer nach eigenen Aussagen "kleinen Schusswunde" am Bein im Krankenhaus behandelt werden.

Der SPÖ-Politiker Mustafa Durmus aus der Steiermark bekundete auf Twitter seinen Respekt für das beherzte Eingreifen der Kampfsportler.

Die Männer verurteilten die Tat scharf: "Wir türkisch-stämmigen Muslime verabscheuen jegliche Art von Terror, wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien", erklärte Özen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief die beiden Männer nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu per Video an und wünschte ihnen gute Besserung.

kle/haz (dpa)