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Neue Angriffe auf Beirut

7. August 2006

Nach den jüngsten Raketenangriffen der Hisbollah hat Israel seine Bombardierungen im Libanon ausgeweitet. Derweil lässt ein diplomatischer Lösungsversuch des Konflikts im UN-Sicherheitsrat weiter auf sich warten.

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Zwei Männer in Beirut betrachten nach Bombenangriffen die ZerstörungenBild: AP

Die israelische Luftwaffe hat am frühen Montag (7.8.06) wieder Angriffe auf Beirut geflogen. Zeugen berichteten, es seien sechs laute Explosionen in den als Hisbollah-Hochburgen geltenden südlichen Stadtteilen zu hören gewesen. In Fernsehbildern waren Rauchwolken über der Stadt zu sehen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Mideast Fighting
Nach Angriffen auf den Süden der libanesischen Hauptstadt BeirutBild: AP

Eine israelische Militärsprecherin sagte, die Angriffe hätten sich gegen Positionen der radikal-islamischen Hisbollah gerichtet. Bei Angriffen der Hisbollah auf Nordisrael waren am Sonntag 15 Israelis getötet und Dutzende verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei in Südlibanon bombardierte die Luftwaffe zudem die Hafenstadt Tyrus. Die Armeesprecherin sagte, es seien dort acht Raketenabschussrampen zerstört worden. Auch in der Bekaa-Ebene seien Zufahrtswege angegriffen worden, um Waffenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden.

Sicherheitsrat verschiebt Beratungen

Die Botschafter der fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat vertagten ihre Beratungen auf Montag, nachdem ein Resolutionsentwurf Frankreichs und der USA auf Ablehnung der libanesischen Regierung gestoßen war.

Wie der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin nach den Beratungen mit seinen Kollegen in New York mitteilte, ist der Sicherheitsrat von einer Übereinkunft noch weit entfernt. Deshalb gebe es auch keinen Termin für eine Abstimmung. Tschurkin rief den Libanon und die arabische Welt auf, den Entwurf nochmals aufmerksam zu lesen. Er enthalte viele Punkte, die durchaus im Interesse Beiruts lägen. Deutlichere Formulierungen seien nicht möglich, wenn auch die israelische Seite die Resolution akzeptieren solle. Er betonte, für eine Lösung der Probleme gebe es nun einmal keinen "Zauberstab".

Resolution: Beide Seiten müssen zustimmen

Nach langem Tauziehen hatten sich Frankreich und die USA am Wochenende auf einen gemeinsamen Resolutionsentwurf geeinigt. Er fordert eine vollständige Einstellung der Feindseligkeiten, der eine dauerhafte Waffenruhe und eine "langfristige" Lösung folgen sollen. Während Israel den Text begrüßte, lehnte die libanesische Regierung ihn ab. Sie kritisierte vor allem, dass weder ausdrücklich ein "sofortiger" Waffenstillstand noch der Rückzug der israelischen Truppen aus libanesischem Grenzgebiet gefordert wird. (kas)