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Neue Gewalt erschüttert Syrien

19. Mai 2012

Bei der Explosion einer Autobombe sind in Syrien mindestens neun Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Am Tag zuvor hatten Regierungstruppen bei einer Protestaktion in Aleppo auf Demonstranten geschossen.

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Feuerwehrmänner löschen das Wrack eines Autos nach einem Bombenanschlag in Deir Al-Zour in Syrien (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ein Selbstmordattentäter hat sich nach Angaben syrischer Aktivisten und Staatsmedien in die Stadt Deir el Sur im Osten des Landes in die Luft gesprengt. Mindestens neun Menschen seien dabei getötet und mehr als 100 verletzt worden.

Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass sich in der Nähe des Explosionsortes mehrere Geheimdienstzentralen und ein Militärkrankenhaus befänden. Das Staatsfernsehen sprach von einem "terroristischen Anschlag eines Selbstmordattentäters". Es zeigte Bilder von beschädigten Gebäuden, Autowracks und einem großen Krater. Der amtlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge untersucht bereits eine Gruppe von UN-Beobachtern den Anschlagsort.

Aufruhr in Aleppo

Erst am Freitag hatten syrische Regierungstruppen bei einer Protestaktion in Aleppo (Artikelbild) auf Demonstranten geschossen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass dabei mehrere Menschen verletzt worden seien. Insgesamt seien landesweit elf Menschen getötet worden. Trotz der offiziellen Waffenruhe, die seit dem 12. April gilt, hält die Gewalt im Land an.

Syrien: Massenproteste in Aleppo

In Aleppo habe es einen "regelrechten Aufstand" gegeben, sagte ein Aktivist vor Ort. Auf einem Video waren Jugendliche zu sehen, die vor Schüssen davonrannten. Auch in anderen Städten habe es zahlreiche Demonstrationen gegeben, erklärte die Beobachtungsstelle. Mit zehntausenden Teilnehmern seien es die größten Protestaktionen seit einem Monat gewesen. Insgesamt seien landesweit elf Menschen getötet worden. Trotz der offiziellen Waffenruhe, die seit dem 12. April gilt, hält die Gewalt im Land an.

Droht Gefahr durch Al-Kaida?

Seit Monaten wächst unter Beobachtern die Sorge, dass die syrische Protestbewegung von Al-Kaida unterwandert wird. Die Regierung in Damaskus macht schon lange "terroristische Banden" für die Gewalt im Land verantwortlich. Seit dem Beginn der Protestbewegung vor 14 Monaten wurden in Syrien nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bereits mehr als 12.000 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten.

nis/wl (afp, dapd, dpa, rtr)