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Neue Jahrhundertflut an der Elbe

9. April 2006

An der Elbe gibt es eine neue Jahrhundertflut. In Norddeutschland überschritt der Wasserstand am Wochenende den des Jahres 2002. Ein historischer Rekord-Pegel wurde sogar in Hitzacker in Niedersachsen erreicht.

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Rekord-Hochwasser in HitzackerBild: AP

Die dortige Altstadt ist bereits seit Freitag überflutet. Am Mittag wurden 7,59 Meter gemessen - acht Zentimeter mehr als vor vier Jahren und fünf Zentimeter mehr als der Elbhöchststand im Jahr 1895. In dem Landkreis waren rund 845 Rettungskräfte im Einsatz, darunter auch zahlreiche Taucher, die die Aufgabe hatten, die Deiche zu sichern. Das Deutsche Rote Kreuz brachte 1000 Feldbetten und 2000 Decken nach Dannenberg. In Lüchow-Dannenberg und Lüneburg gilt seit Freitag Katastrophenalarm. Bundeskanzlerin Angela Merkel traf am Sonntag zu einem Besuch in Hitzacker ein.

Im schleswig-holsteinischen Lauenburg lag der Wasserstand am Vormittag bei neun Metern, bis Montag könnte er um weitere 30 Zentimeter steigen. Teile der Stadt standen unter Wasser, Bewohner der Altstadt wurden mit Sandsäcken und Füllsand versorgt. Mit neun Metern lag der Elbpegel 30 Zentimeter höher als im August 2002.

Entspannung in Sachsen und Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern richtete sich auf die höchsten Elb-Pegelstände seit 110 Jahren ein. In Dömitz überschritt der Wasserstand mit 6,64 Meter deutlich den der Jahrhundertflut vor vier Jahren (6,57 Meter), ebenso in Boizenburg. Das Wasser stieg weiter, aber langsamer, wie ein Sprecher des Krisenstabes mitteilte. Grund zur Panik sehen die Behörden des Landkreises Ludwigslust dennoch nicht. Die Lage sei angespannt, aber nicht dramatisch, hieß es. Allerdings bildeten sich wegen der extremen Deichbelastungen erste Sickerstellen, die von Einsatzkräften mit Sandsäcken abgesichert werden.

Auch in Brandenburg machte das Hochwasser den Elbdeichen zu schaffen. Die Zahl der Sickerstellen nahm nach Angaben der Polizei zu, aber nirgendwo bedrohlich. In der Prignitz stieg das Wasser leicht und verharrte am Samstag bei Wittenberge bei 7,18 Metern - 16 Zentimeter unter dem Rekordpegel von 2002. Auch in Sachsen entspannte sich die Lage. Der Katastrophenalarm in Dresden wurde aufgehoben. Der Elbpegel in der Stadt ging auf 6,50 Meter zurück; am Dienstag hatte er noch bei 7,49 Meter gelegen. In Dresden-Gohlis konnten die Anwohner in ihre evakuierten Häuser zurückkehren. (wga)