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Politik

Neue Regeln für deutsche Flughäfen

19. Mai 2020

Passagiere müssen sich auf veränderte Abläufe einstellen. Der Branchenverband ADV wünscht sich eine einheitliche Maskenpflicht. Auch zur Einführung von Medizin-Checks vertritt er eine klare Position.

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Schwere Zeiten für die Luftfahrtbranche während der Coronakrise ...
Noch bleiben die Flugzeuge am Boden - sichere Regeln sollen zukünftig vor der Ansteckung mit dem Coronavirus schützenBild: picture-alliance/sampics/C. Pahnke

Maskenpflicht an bestimmten Punkten, entzerrte und daher langsamere Abläufe, aber vorerst keine Medizin-Checks - das sieht der Leitfaden vor, den der Branchenverband ADV in Berlin vorgestellt hat. Mit dem Maßnahmenpaket soll das Ansteckungsrisiko für die Lungenkrankheit COVID-19 bei einer Wiederaufnahme des Flugverkehrs nahezu ausgeschlossen werden, hieß es.

Es wurde deutlich, dass es an deutschen Flughäfen bislang keine einheitliche Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in den Terminals gibt. Bislang haben dies nur die Länder Berlin, Bremen, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und  Niedersachsen für den gesamten Flughafen angeordnet, wie ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel einräumte. In den übrigen Ländern herrsche bislang nur ein Gebot beziehungsweise eine Tragepflicht an den Punkten Luftsicherheitskontrolle und Gepäckrückgabe. Er sei aber optimistisch, dass die anderen Länder nachziehen, sagte Beisel.

Mehr Busse - weniger Sitzplätze 

Der Verband empfiehlt den Flughäfen, die Passagierprozesse zu entzerren. So sollten mehr Check-in-Schalter öffnen und mehr Busse verkehren, wenn die Passagiere aufs Vorfeld gefahren werden müssten. In den Wartezonen müssten Sitzplätze gesperrt und Schlangen so organisiert werden, dass auch seitlich der Mindestabstand eingehalten werden könne. Bei Umsetzung der Vorschläge verliere die Infrastruktur 20 bis 50 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit, es könnte also nur noch die Hälfte der vorherigen Passagierzahl abgefertigt werden.

Nach Polizeieinsatz am Flughafen in München
Lange Warteschlangen ohne Sicherheitsabstand, wie hier am Münchner Flughafen, sollen vermieden werdenBild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Weiter wenden sich die deutschen Flughäfen gegen Medizin-Checks beim Ein- oder Aussteigen. Wärmebildkameras oder Fiebermessungen seien nicht geeignet, Träger des Coronavirus zu identifizieren, heißt es unter Berufung auf Fachuntersuchungen. Sollten Checks behördlich angeordnet werden, würden die Flughäfen Fragebögen bevorzugen, die von den Passagieren auszufüllen wären.

nob/gri (dpa, ADV-Leitfaden)