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Neue Spur zu Bangkoker Bombenattentat?

14. September 2015

Im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag von Bangkok im August gibt es möglicherweise neue Hinweise. Die Polizei in Malaysia nahm drei Menschen fest, die mit dem Attentat in Thailands Hauptstadt zu tun haben könnten.

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Untersuchung nach Anschlag in Bangkok (Foto: rtr)
Experten untersuchen den Erawan-Schrein in Bangkok nach dem AnschlagBild: Reuters/A. Perawongmetha

Wie die malaysische Polizei mitteilte, war die Festnahme der drei Verdächtigen bereits vor "einigen Tagen" erfolgt. Bei ihnen handele es sich um einen Pakistaner sowie einen Mann und eine Frau aus Malaysia, sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar vor Journalisten. "Wir haben den Eindruck, dass die drei uns bei der Untersuchung helfen können", so Bakar.

Derzeit sei nicht geplant, die Verdächtigen an Thailand auszuliefern. Malaysia arbeite aber eng mit den dortigen Behörden zusammen. Wo die Festnahmen erfolgten, ob die drei Verdächtigen offiziell angeklagt werden oder was ihnen genau vorgeworfen wird, erklärte der Polizeichef allerdings nicht.

Neues über den mutmaßlichen Drahtzieher

Der Anschlag auf den Erawan-Schrein in Bangkok ist weiterhin nicht aufgeklärt. Bislang bekannte sich niemand zu der Tat. Bei dem Attentat in der thailändischen Hauptstadt waren am 17. August 20 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt worden. Unter den Toten waren viele chinesische Touristen, die den Erawan-Schrein besuchen wollten.

Der Sprecher der thailändischen Polizei, Prawut Thavornsiri, teilte unterdessen mit, dass der mutmaßlich Drahtzieher des Anschlags über Bangladesch und die Vereinigten Arabischen Emirate in die Türkei geflohen sei. Dies hätten thailändische und internationale Ermittler herausgefunden. Der 27-jährige chinesische Staatsbürger sei von anderen Verdächtigen als Kopf der Bande genannt worden. Ursprünglich hatten ihn die Behörden in China vermutet.

Zwei Verdächtige in Thailand festgenommen

Die thailändische Polizei hat bisher zwei Verdächtige festgenommen, denen illegaler Waffenbesitz vorgeworfen wird. In der Wohnung eines der Männer fanden die Beamten Material für den Bombenbau. Ein weiterer Mann, dessen Fingerabdrücke auf dem Material gefunden worden waren, wurde in der Nähe von Thailands Grenze zu Kambodscha gefasst. Bei beiden Verdächtigen handelt es sich um Ausländer. Allerdings gibt es über ihre Staatsangehörigkeit bislang keine gesicherten Auskünfte.

Kritik an bisherigen Ermittlungen

Über den Hintergrund des Bombenanschlags auf den Schrein kursieren in Thailand unterschiedliche Spekulationen. So wird etwa vermutet, dass er möglicherweise von Separatisten oder islamischen Extremisten verübt wurde, aus Rache über Thailands Abschiebung von mehr als 100 Uiguren nach China. Die muslimische Volksgruppe wird nach eigenen Angaben von der Regierung in Peking unterdrückt. Derzeit sucht die Polizei im Zusammenhang mit dem Attentat allerdings auch nach drei türkischen Staatsbürgern und einer Thailänderin.

Kritiker bemängeln die Ermittlungsarbeit der Polizei in Thailand. Ihre Erklärungen zu möglichen Hintermännern, Motiven und Befragungen von Verdächtigen seien widersprüchlich, spekulativ und oftmals rätselhaft.

cw/mak (afp, rtr, ape)