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Politik

Versuch zur Rettung der Schneeleoparden

17. Januar 2017

Zwölf Länder, ein Ziel: die Rettung der seltenen Raubkatze. Dafür startet in Nepal eine Konferenz zum Artenschutz der Schneeleoparden. Dort lässt eine Weltpremiere Katzenfans jubeln.

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Mongolei Schneeleoparden im Altai-Gebirge (Foto: picture-alliance/dpa/WWF)
Bild: picture-alliance/dpa/WWF

In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu hat die zweite Konferenz zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden begonnen. Zwölf Länder haben sich zum Globalen Programm zum Schutz der stark bedrohten Raubkatze und ihres Lebensraums (GSLEP) zusammengeschlossen. Sie beraten, mit welchen Maßnahmen sie den Tieren helfen können.

Bedroht - Schneeleoparden in Kirgistan

Gleich zu Beginn geraten die Artenschützer und Tierfreunde ins Staunen. Der Umweltstiftung WWF ist eine Sensation gelungen: Mit Hilfe einer Kamerafalle konnte WWF Fotos einer Schneeleopardin mit Vierlingen aufnehmen. Die Kamerafalle im Altai-Gebirge in der Westmongolei filmte die Raubkatze zusammen mit ihren tapsigen und herumtollenden Jungen. "Die Vierlingsgeburt ist eine Sensation. Schneeleoparden bleiben aber weiterhin eine seltene und gefährdete Art", sagt Markus Radday, Großkatzenexperte beim WWF Deutschland. Es sei das erste Mal, dass eine Vierlingsgeburt bei den vom Aussterben bedrohten Tieren belegt werden konnte.

Beliebtes Ziel von Wilderern

Schneeleoparden stellen Forscher vor ein Rätsel. Mit etwa 3.500 bis 7.000 ausgewachsenen Schneeleoparden in freier Wildbahn zählt die scheue Raubkatze zu den seltensten Großkatzen der Welt. Sie bewohnen Bergregionen, die in der Regel mindestens 3000 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Neben Nepal und der Mongolei kommen sie in größerer Zahl etwa in Indien, Russland und Afghanistan vor. Tierschützer machen dafür Wilderer verantwortlich, da die Körperteile der seltenen Raubkatze auf dem Schwarzmarkt für asiatische Medizin hohe Preise erzielen. Das Fell lande als Trophäe an Wänden wohlhabender Privatpersonen. Auch würden laut WWF Landwirte Schneeleoparden töten, um ihr eigenes Vieh vor dem Raubtier zu verteidigen.

Nepal Schneeleopard
Im Visier von Wilderern: das gräulich gesprenkelte Fell und Körperteile für asiatische MedizinBild: picture-alliance/dpa/DNPWC/WWF

Der WWF möchte daher solchen Mensch-Tier-Konflikten vorbeugen. Die Umweltschützer zeigen den Viehhaltern, wie sie ihre Tiere zum Beispiel mit Zäunen schützen. "Nur wenn die Schneeleoparden für die Menschen vor Ort keine Bedrohung mehr sind, haben sie langfristig eine Chance", so Markus Radday.

pab/hk (dpa, wwf)