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Politik

Neues "Prinzip" für Migranten-Umverteilung

22. Juli 2019

Wohin mit den Flüchtlingen, die in die Europäische Union kommen? Einem automatischen Verteilungsmechanismus hätten mittlerweile 14 EU-Staaten grundsätzlich zugestimmt, verkündet Frankreichs Präsident Macron.

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Seenotrettung im Mittelmeer Alan Kurdi
Einsatz auf dem Mittelmeer: Seenotretter holen Migranten von einem SchlauchbootBild: picture-alliance/dpa/F. Heinz

Die Hälfte der EU-Staaten hat sich "im Prinzip" zu einem deutsch-französischen Vorschlag bekannt, der einen neuen Verteilungsmechanismus für Migranten vorsieht. Dies sei das Ergebnis eines Treffens der Außen- und Innenminister der 28 EU-Staaten in Paris, teilte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend mit. Zuvor war er mit dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, und dem Leiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM), António Vitorino, zusammengekommen.

Acht "aktive" Länder

Macron nannte keine Einzelheiten, erklärte jedoch, die neue Initiative werde "schnell" und "automatisch" ablaufen. Von 14 Staaten hätten acht eine "aktive" Beteiligung zugesichert - neben Deutschland und Frankreich auch Portugal, Irland, Finnland, Litauen, Kroatien und Luxemburg.

Frankreich Informelles Ministertreffen zur Seenotrettung in Paris
Spitzentreffen in Paris: Macron (Mitte) - hier mit UN-Flüchtlingskommissar Grandi (r.) und IOM-Chef Vitorino (ganz links) Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Euler

Die Überlegungen seien vielversprechend, erklärten Grandi und Vitorino. "Ein gemeinsames Vorgehen in dieser Situation ist im Interesse aller." Bundesaußenminister Heiko Maas sprach von einer "Koalition der Hilfsbereiten".

Salvini stellt sich quer

Italien kündigte weiteren Widerstand gegen den geplanten "solidarischen Mechanismus" an. Innenminister Matteo Salvini, der nicht an dem Ministertreffen in der französischen Hauptstadt teilnahm, warnte vor den Auswirkungen von Entscheidungen, "die nur in Paris und Berlin" getroffen worden seien.

Italien Kundgebung von neuer Rechts-Allianz in Mailand | Matteo Salvini
Hardliner in Rom: Salvini hat italienische Häfen für Seenotrettungsschiffe gesperrtBild: Reuters/A. Garofalo

Gemeinsam mit Malta plädiert Italien dafür, dass Einrichtungen in Nachbarregionen der Herkunftsländer von Migranten geschaffen werden, in denen zunächst die Identität der Ausreisewilligen überprüft werden sollte.

wa/nob (rtr, afp, dpa)