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Neun Tote bei Anschlag auf Schiiten in Bagdad

22. April 2016

Dieses Mal traf es eine Moschee im Südwesten der irakischen Hauptstadt. Und auch diesmal dürfte die Terrormiliz IS ihre blutigen Hände im Spiel haben. In Ramadi tötet der IS sogar noch nach seiner Vertreibung weiter.

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Luftaufnahme von Bagdad (Foto: picture alliance/AP Photo/H. Mizban)
Bild: picture alliance/AP Photo/H. Mizban

Ein Selbstmordattentäter hat sich in einer schiitischen Moschee im Irak in die Luft gesprengt und dabei mindestens acht Menschen mit in den Tod gerissen. Zudem seien 32 Gläubige bei der Explosion während des Freitagsgebets im Südwesten der Hauptstadt Bagdad verletzt worden, teilten Polizeikreise im Innenministerium mit. Den Angaben zufolge wurde ein zweiter Attentäter erschossen, bevor er seinen Sprengstoffgürtel zünden konnte.

Bislang bekannte sich noch niemand zu der Bluttat. Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte in der Vergangenheit jedoch schon mehrfach die Verantwortung für Anschläge gegen Schiiten in Bagdad und anderen Städten übernommen.

49 Tote durch IS-Sprengfallen in Ramadi

Vier Monate nach der Vertreibung des IS aus der Stadt Ramadi sterben zurückkehrende Iraker immer noch durch Sprengfallen, die die Extremisten in den Straßen und Häusern versteckt haben. "Die Vereinten Nationen machen sich große Sorgen um die Sicherheit der zurückkehrenden Familien", sagte die UN-Koordinatorin für Humanitäre Fragen, Lise Grande, der Nachrichtenagentur Reuters. Allein seit Anfang Februar starben in der Hauptstadt der Provinz Anbar 49 Menschen, wie Grande unter Berufung auf Behördenangaben mitteilte. 79 weitere seien verletzt worden. Die Gebiete müssten schnellstmöglich durch Bombenexperten geräumt werden, sagte Grande weiter. "Alles andere ist einfach ein zu großes Risiko."

Zerstörte Gebäude in Ramadi (Foto: picture alliance/AP Photo/K. Mohammed)
Auch wenn der IS aus den Ruinen von Ramadi vertrieben werden konnte: Seine Sprengfallen töten weiterBild: picture alliance/AP Photo/K. Mohammed

Allerdings gibt es nicht genug Räumkommandos, um die Minen und Sprengfallen der Islamisten rasch beseitigen zu können. Die Sprengsätze sind auch unter Teppichen versteckt oder so verdrahtet, dass sie explodieren, wenn der Strom wieder angeschaltet wird. Trotz der Gefahr sind in den vergangenen zwei Monaten Zehntausende Menschen den Rufen von örtlichen Politikern und religiösen Führern gefolgt, in die Stadt zurückzukehren. Ein Vertreter der Sicherheitsbehörden im Norden der Stadt erklärte, er habe Zivilisten verboten, in der Stadt umherzugehen: Mehrere Menschen seien ums Leben gekommen, als sie die Zerstörungen in der Umgebung ihrer Häuser in Augenschein nahmen.

Der IS hatte große Teile des Irak und Syriens unter seine Kontrolle gebracht. Allerdings ist die Miliz in den vergangenen Monaten in beiden Ländern aus zahlreichen Gebieten zurückgedrängt worden.

sti/fab (dpa, afp, rtr)