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Politik

Neuseelands Labour Party zieht die Notbremse

1. August 2017

Für die Sozialdemokraten in aller Welt ist es keine einfache Zeit. Auch in Neuseeland schafft es die Labour Party nicht aus dem Umfragetief. Daraus zieht deren Chef nun Konsequenzen.

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Neuseeland Opposition Rücktritt Andrew Little
Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Perry

Es ist eine Situation, wie sie auch die deutschen Sozialdemokraten nur zu gut kennen dürften: Die regierende Partei liegt in Umfragen mit Abstand vorne, im neuseeländischen Fall die rechtsliberale National Party von Ministerpräsident Bill English. Die Sozialdemokraten sind weit abgeschlagen. In Neuseeland hat Oppositionsführer Andrew Little (Artikelbild) deshalb überraschend seinen Rücktritt erklärt.

"Niemand erwartet"

"Labour braucht eine Gelegenheit, um unter neuer Führung besser durch die Wahl zu kommen", erklärte Little. Der 52-Jährige stand seit November 2014 an der Spitze der Partei. Zuletzt kam er jedoch schwer unter Druck. Auch Littles persönliche Beliebtheitswerte waren im Keller. Der 52-Jährige sagte, ihm sei es nicht gelungen, seine "Botschaft" deutlich zu machen. Die Nachfolge übernahm die die 37 Jahre alte Abgeordnete Jacinda Ardern. Sie räumte ein: "Wir befinden uns in einer Lage, die niemand erwartet oder gewollt hat."

Jacinda Ardern ist die neue Vorsitzende von Neuseelands Labour Partei
Nun führt sie Neuseelands Labour Partei: Jacinda Ardern Bild: picture-alliance/AP Photo/N. Perry

Ardern trat Neuseelands Labour Partei bereits mit 17 Jahren bei. Im Parlament von Wellington sitzt sie seit 2008. Gelegentlich tritt sie auch als Discjockey auf. Nach der früheren Premierministerin Helen Clark ist Ardern die zweite Frau an der Spitze der Labour-Partei. Zu ihrem Vize wurde der Abgeordnete Kelvin Davis gewählt, der zu den neuseeländischen Ureinwohnern Maori gehört.

In dem Pazifikstaat wird am 23. September gewählt - einen Tag vor der Bundestagswahl. Jüngste Umfragen sehen die Labour Party bei 24 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 15 Prozent. Die National Party kann aktuell mit 47 Prozent rechnen.

nin/sti (dpa, ape)