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De Blasio hoher Favorit in New York

5. November 2013

Erstmals seit rund zwei Jahrzehnten könnten die Demokraten wieder den Bürgermeister in New York City stellen: Bill de Blasio hat beste Chancen bei der Abstimmung an diesem Dienstag. Die Ära Bloomberg geht zu Ende.

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New Yorks Bürgermeisterkandidat Bill de Blasio (foto: GettyImages/AFP)
Bild: Stan Honda/AFP/Getty Images

Zwölf Jahre lang hat Michael Bloomberg New York City regiert, nach drei Amtszeiten darf er nicht mehr antreten. Als Nachfolger können die Einwohner der Ostküsten-Metropole zwischen dem Demokraten Bill de Blasio und dem Republikaner Joe Lhota wählen. Doch alle Umfragen sehen De Blasio schon als klaren Gewinner.

Gewaltiger Vorsprung

So prognostizierte etwa der TV-Sender NBC für den Demokraten etwa 65 Prozent der Stimmen und nur 24 Prozent für seinen republikanischen Gegenkandidaten. Laut einer Umfrage der "New York Times" wollen sogar 68 Prozent für De Blasio votieren und nur 23 Prozent ihr Kreuz für Lhota machen. Der parteilose Kandidat Adolfo Carrión Jr. gilt als völlig chancenlos.

Die international eher unbekannten Kandidaten sind für die New Yorker alte Bekannte: Der 52-jährige De Blasio ist Bürgerbeauftragter, der 59-jährige Lhota war bis vor kurzem Chef des Verkehrsamts. Wer immer von ihnen gewinnt, muss in große Fußstapfen treten: Fast die Hälfte aller New Yorker sind in Befragungen mit Amtsinhaber Bloomberg zufrieden oder sehr zufrieden. Experten bescheinigten ihm, die Millionenstadt erfolgreich durch zwei Rezessionen geführt zu haben, Bürger erinnern vor allem an das weitgreifende Rauchverbot, wiederbelebte Parks und Küstenstreifen und insbesondere an mehr öffentliche Sicherheit.

Kandidaten für Bürgermeisteramt in New York, Bill de Blasio (R) und Joe Lhota bei TV-Debatte (foto: reuters)
Schon weit abgeschlagen: Republikaner Lhota (l.) bei der abschließenden TV-Debatte gegen den Demokraten De BlasioBild: Reuters/Peter Foley

Auf der Seite der Armen?

De Blasio zählt als "Links der Mitte"-Politiker und hat sich unter anderem mit Forderungen nach einer Reichensteuer profiliert, mit der er Kindergärten und bezahlbare Wohnungen finanzieren will. Lhota warb vor allem mit notwendigen Schritten gegen die Kriminalität und warf seinem Kontrahenten vor, dazu nicht in der Lage zu sein.

New York gilt als traditionell linksliberal, mit seinen vielen Immigranten, Intellektuellen und Künstlern als Hochburg der Demokraten. Ungeachtet dessen stellen diese seit rund zwei Jahrzehnten nicht mehr den Bürgermeister der Mulit-Kulti-Stadt. Zuletzt konnten sie 1989 die Wahl gewinnen: Damals übernahm David Dinkins als erster und bislang einziger Afroamerikaner den höchsten Posten am Big Apple, den die Demokraten nun zurückerobern dürften.

Christie läuft sich warm für das Präsidentenamt

Diesen Dienstag finden in zwei US-Staaten auch Gouverneurswahlen statt. In New Jersey wird erwartet, dass der Amtsinhaber Chris Christie bestätigt wird. Der eher gemäßigte Republikaner gilt als Führungsfigur in seiner Partei und ist als einer der wenigen Lokalpolitiker auch auf nationaler Bühne bekannt. Dem 51 Jahre alten Schwergewicht werden Ambitionen für die Präsidentenwahl 2016 nachgesagt.

In Virginia hingegen deutet sich ein Machtwechsel an. Hier liegt der Demokrat Terry McAuliffe in Umfragen deutlich vorn. Der 56-Jährige zog politisch bisher eher im Hintergrund die Strippen. Er war Parteivorsitzender und fungierte als wichtigster Manager für die Präsidentschaftskampagnen von Bill und Hillary Clinton.

SC/uh (dpa,afp)