1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Newtown am Tag eins danach

15. Dezember 2012

Es ist die Zeit der Trauer und der Gebete - auch US-Präsident Obama ist extrem erschüttert über den Amoklauf an der Grundschule in Connecticut. Wird er nun eine Verschärfung der Waffengesetze ins Visier nehmen?

https://p.dw.com/p/1739T
Die Schule von Newtown in Connecticut aus der Luft fotografiert (Foto: AP)
Bild: AP

Nach dem Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut mit 27 Toten trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown und rätselt über die Motive des 20-jährigen Todesschützen. Er hatte am Freitag zunächst seine Mutter erschossen, die Lehrerin an der Grundschule war. Dann fuhr er mit ihrem Auto zu der Sandy-Hook-Grundschule. Dort erzwang er sich nach Polizeiangaben den Zugang zum Gebäude. Dann erschoss er 20 Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie sechs Erwachsene. Anschließend nahm er sich selbst das Leben. Sein Motiv ist noch unklar. Laut Polizei die Mutter des Attentäters vier registrierte Waffen, sein Vater hatte zwei

Obama: Tragödien passieren zu häufig

Eine Tat, die wir nicht begreifen können

Die Polizei hatte drei Waffen sichergestellt: Ein halbautomatisches Sturmgewehr und zwei Pistolen. Alle drei Waffen seien legal erworben worden und auf den Namen der Mutter registriert, berichteten Medien. Der junge Mann soll bei seiner geschiedenen Mutter gewohnt haben, hieß es in Medienberichten. Der TV-Sender CNN berichtete über mögliche psychische Probleme des Mannes, nannte aber keine Einzelheiten. Ehemalige Klassenkameraden und Bekannte beschrieben den Mann als ruhigen Einzelgänger, der sich in sozialen Situationen oft unwohl zu fühlen schien.

In einer ersten öffentlichen Stellungnahme konnte auch Präsident Barack Obama die Tränen kaum zurückhalten. "Unsere Herzen sind gebrochen", sagte er. Mit dem Blutbad ist die Debatte über die laxen Waffengesetze in den USA neu entflammt. Derartige Tragödien passierten zu häufig in den USA, betonte Obama. Er deutete die Notwendigkeit an, gegen die lockeren Gesetze vorzugehen. Waffengegner hielten in der Nacht zum Samstag eine Mahnwache vor dem Weißen Haus ab.

Bürger von Newtown halten inne vor einer Kirche (Foto: Reuters)
Entsetzen, Trauer, Gebete: Bürger von Newtown halten inne vor einer KircheBild: Reuters

Merkel: Macht mir das Herz schwer

Auch weltweit löste der Amoklauf Entsetzen und Trauer aus. Bundeskanzlerin Merkel sprach den betroffenen Familien ihr tiefes Mitgefühl aus. "Der Gedanke an die ermordeten Schüler und Lehrer macht mir das Herz schwer", hieß es in einer Mitteilung der Kanzlerin. Die britische Königin Elizabeth II. zeigte sich ebenfalls "tief geschockt". In einem Brief an Obama schrieb sie: "In Gedanken und Gebeten sind alle in Großbritannien und im gesamten Commonwealth bei den Familien und Freunden derer, die getötet wurden, und denen, die von dem heutige Vorfall betroffen sind."

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte in einem Beileidsschreiben an den Gouverneur von Connecticut sein Mitgefühl. Kinder ins Visier zu nehmen, sei "abscheulich und undenkbar". Ebenso drückte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Beileids-Telegramm den Amerikanern seine Anteilnahme aus. Papst Benedikt XVI. bezeichnete den Amoklauf als "sinnlose Tragödie". Er bitte Gott, die Trauernden zu trösten, formulierte er in einem in einem Telegramm an das Bistum Bridgeport in Connecticut.

sti/hp (afp, dapd, dpa, rtr)