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Kriminalität

Niederlande: Riesiges Kokain-Labor entdeckt

11. August 2020

Tatort Pferdestall: In einem Dorf in Niederlanden hat die Polizei eine riesige Kokain-Fabrik ausgehoben. Dort konnten täglich bis zu 200 Kilogramm Kokain verarbeitet werden. 17 Verdächtige wurden festgenommen.

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Kokain
Kokainpulver auf einer schwarzen TischplatteBild: Colourbox

In der umgebauten Pferdemanege im Dorf Nijeveen im Nordosten der Niederlande fanden die Ermittler 100 Kilogramm Drogen und beschlagnahmten zehntausende Liter Chemikalien. Die Polizei schätzt den Verkaufswert der täglich produzierten Drogen auf 4,5 bis sechs Millionen Euro. "Es geht hier um das bisher größte Kokainlabor, das jemals in den Niederlanden entdeckt worden ist", sagte ein Polizeisprecher. "Es handelt sich um eine gigantische Produktion."

Polizeichef Andre van Rijn schätzte die Produktionskapazität des Labors auf 150 bis 200 Kilogramm Kokain pro Tag. 17 Personen wurden festgenommen. 13 von ihnen kämen aus Kolumbien, drei seien Niederländer und einer stamme aus der Türkei.

Raffinierte Drogenwäscherei

Zu dem Labor in der nordöstlichen Provinz Drenthe unweit der deutschen Grenze gehörten auch Unterkünfte für Personal und Hobbyräume. Es handelt sich um eine sogenannte Drogenwäscherei, in der geschmuggelte Drogen aus Kleidern "gewaschen" wurden, wie die Polizei mitteilte. Drogenbanden lösen das Kokain vor dem Export zunächst auf und präparieren mit der Lösung Stoffe. Auf diese Weise können Drogen leichter geschmuggelt werden. In dem jetzt entdeckten Labor wurde das Kokain mit Hilfe von Chemikalien wieder aus der Kleidung gelöst und dann zum Straßenverkauf verarbeitet.

Auch in zwei anderen Städten, Apeldoorn und Elshout, waren Lagerhallen durchsucht worden. Dort wurden unter anderem 120.000 Kilogramm Kleidung aufgespürt, die für den Transport der Kokain-Lösung genutzt worden waren.

Die Niederlande kämpfen schon seit längerem gegen ihr Image als europäisches Einfallstor für Drogen. Mit Rotterdam besitzen sie Europas größten Hafen, vor allem über ihn wird das Rauschgift geschmuggelt.

kle/qu (afp, dpa)