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Nigeria: Christen wieder Anschlagsopfer

3. Juni 2012

Im Norden Nigerias will die radikal-islamische Sekte Boko Haram einen eigenen Staat errichten. Christen versucht sie mit Terror einzuschüchtern. Der jüngste Anschlag traf die Stadt Bauchi.

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Bauchi, Nigeria, Anschlag,(Foto:AP/dapd)
Anschlag auf eine Kirche in Bauchi (Nigeria)Bild: dapd

Bei dem Autobombenanschlag nahe einer Kirche wurden nach Angaben von Rettungskräften und Fotoreportern mindestens 15 Menschen getötet. Der Selbstmordattentäter fuhr mit seinem Wagen auf das Gelände der Kirche in der Hauptstadt Bauchi des gleichnamigen Staates und zündete dort seinen Sprengsatz, gerade als Gläubige das Gotteshaus am Sonntagmorgen nach einer Messe verließen.

Sicherheitskräfte verhindern noch Schlimmeres

Nach Polizeiangaben hinderte Sicherheitspersonal den Attentäter daran, noch näher an die Kirche heranzufahren. Vermutlich konnte damit eine noch größere Zahl an Opfern verhindert werden. Das nigerianische Rote Kreuz sagte, es seien mehr als 40 Menschen verletzt worden.

Das Gotteshaus stürzte teilweise ein und begrub Gläubige unter sich, andere zogen sich Verbrennungen zu. Polizei und Soldaten riegelten das Gebiet nach der Explosion ab und verwehrten Rettungskräften zunächst den Zugang. Ein Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde bestätigte die Explosion, nannte aber keine weiteren Details. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Es wird aber vermutet, dass wieder die radikal-islamische Sekte Boko Haram hinter dem Attentat steckt.

Mehr als 500 Anschlagsopfer allein in diesem Jahr

 Die Islamisten verüben regelmäßig Anschläge im Norden des Landes, darunter auch auf Kirchen. Die Sekte will in Nigeria eine strenge Auslegung des islamischen Rechts einführen. Allein in diesem Jahr sollen mehr als 530 Menschen bei Gewaltakten ums Leben gekommen sein, die der Sekte zugeschrieben werden.

SC/haz    (rtre,afpe,dpa)