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Terroristen erschießen 30 Kinder

6. Juli 2013

Dieser Hass kennt keine Grenzen: In Nigeria haben Terroristen ein Internat angezündet und wahllos auf die flüchtenden Kinder geschossen. Mindestens 30 Schüler sind tot, viele weitere wurden absichtlich verstümmelt.

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Karte von Nigeire mit dem Bundesstaat Yobe (Grafik: DW)
Bild: DW

Die Angreifer kamen im Morgengrauen mit Benzinkanistern und Gewehren: "Wir wurden von Schüssen geweckt. Als ich die Augen aufmachte, richtete jemand eine Waffe auf mich", berichtet der 15-jährige Musa Hassan. Der Bewaffnete schoss dem Jugendlichen alle vier Finger von der rechten Hand, seiner Schreibhand.

Ein Schlafsaal und das Verwaltungsgebäude waren in Brand gesetzt worden. Viele Schüler kamen in den Flammen um. Wer aus dem Gebäude rannte, musste damit rechnen, erschossen zu werden. Auch eine Lehrkraft kam ums Leben. Zwar gelang den meisten Kindern und Lehrern die Flucht in den nahegelegenen Urwald, noch sind aber längst nicht alle wieder zurückgekehrt.

Alltäglicher Terror

Das Internat nahe der Stadt Potiskum im nigerianischen Bundesstaat Yobe beherbergt rund 1200 Schüler. Zahlreiche Leichen konnten wegen der starken Verbrennungen bisher nicht identifiziert werden.

Unklar ist noch, wer hinter der Attacke steckt. In den vergangenen Jahren war die Region aber immer wieder von blutigen Unruhen zwischen Christen und Muslimen erschüttert worden. Dabei waren Tausende Menschen getötet worden. Ziel der Attacken sind immer wieder auch Schulgebäude.

"Bildung ist Sünde"

Für die meisten Angriffe wird die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verantwortlich gemacht, deren Name "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet. Yobe ist einer der drei Teilstaaten, für die Nigerias Präsident Goodluck Jonathan seit Mai den Ausnahmezustand verhängt hat. Dort geht Nigerias Armee mit großer Härte gegen mutmaßliche Islamisten vor. Seither gab es schon zwei Überfälle auf Schulen mit insgesamt 16 Toten.

rb/uh (afpe, ape, rtr, epd)