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Nigerias Wahlleiter muss gehen

29. April 2010

Das Volk hat schon lange gefordert, dass Maurice Iwu seinen Hut nehmen soll. Jetzt hat Nigerias amtierender Präsident Goodluck Jonathan reagiert und Wahlleiter Iwu aus dem Amt geworfen.

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Maurice Iwu (Bild: AP)
Konsequenz für schlechte Amtführung: Maurice Iwu wird entlassenBild: AP

Kaum etwas braucht Nigeria so dringend, wie klare politische Verhältnisse. Seit letztem Herbst hat man den kranken Präsidenten des Landes, Umaru Yar'Adua nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. An seiner Stelle regiert bis auf weiteres Vize Goodluck Jonathan. Aber ohne Legitimation durch ein Wahlergebnis steht sein Regiment auf wackeligen Füßen.

Wahlen ohne Betrug angestrebt

Goodluck Jonathan (Bild: AP)
Übergangspräsident Goodluck Jonathan will eine faire Stimmabgabe 2011Bild: AP

Aber Wahlen in Nigeria können nur dann Klarheit bringen, wenn sie über jeden Zweifel erhaben frei und fair ablaufen. Denn nach dem Sieg des offiziellen Präsidenten Yar'Adua im Jahr 2007 sind die Vorwürfe der Wahlfälschung monatelang nicht verstummt. Der Urnengang selbst verlief chaotisch. Leiter der Wahlen 2007 und damit verantwortlich für den desolaten Verlauf war Maurice Iwu. Seither hält die Kritik an dem Wahlleiter an. Goodluck Jonathan braucht für die nächste Wahl einen fähigen, unabhängigen Organisator - und deshalb muss Iwu gehen.

Laute Proteste

Demonstration gegen das Wahlergebnis (Bild: AP)
Einen neuen Wahlleiter und eine Reform des Wahlsystems fordern die NigerianerBild: AP

Genau diesen Schritt fordert das nigerianische Volk schon lange. Immer wieder waren die Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Wahlleiter Iwu zu demonstrieren. Auch die USA hatten wiederholt Zweifel daran geäußert, dass Iwu der richtige Mann für das Amt des Wahlleiters sei.

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas und gehört trotz seiner reichen Erdölvorkommen zu den ärmsten. Vor allem der Dauerkonflikt zwischen der muslimischen Bevölkerung im Norden und dem christlich geprägten Süden führt immer wieder zu Ausbrüchen der Gewalt. Auch bei der Frage, wer das Land regiert, spielt die Religionszugehörigkeit der Kandidaten eine große Rolle.

Autorin: Nicola Reyk/dpa/ap

Redaktion: Christine Harjes