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Nimm 2: Timo Werner hat Spaß auf dem Platz

Marko Langer
2. Dezember 2018

Wenn er trifft, dann gerne doppelt: Der Stürmer Timo Werner hat auch an diesem regnerischen Sonntag gezeigt, dass er den Unterschied machen kann. Seine beiden Tore gegen Mönchengladbach bringen Leipzig weiter nach oben.

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1. Bundesliga | RB Leipzig v Borussia Mönchengladbach | Timo Werner
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Heutzutage wird ja im Sport alles Mögliche vermessen und statistisch ausgewertet. Was den schnellen Timo Werner angeht, so haben die Statistiker der Bundesliga einmal ausgerechnet, dass dieser noch bei einem Tempo von 35 Stundenkilometern den Ball am Fuß führen und dabei Verfolger hinter sich lassen kann. Das machen ja in dieser Saison etliche fixe Stürmer ganz beeindruckend - aber der schnelle Timo Werner ist in dieser Disziplin ja schon etwas länger unterwegs.

In wichtigen Momenten

Was nicht ganz so viele Berufskollegen machen: gleich mit zwei Toren dem Gegner (spielerisch gesehen) das Genick brechen. Für den Nationalspieler war es in dieser Saison bereits der vierte Doppelpack. Und wenn man gegen starke Gegner - wie diesmal Borussia Mönchengladbach - in so wichtigen Momenten trifft, umso besser: Die Borussia war noch gar nicht richtig im Spiel, da setzte Werner in der dritten Spielminute zum 1:0 an. Und als dann später manche schon daran dachten, ob sich die Gäste aus dem Westen vielleicht in der Halbzeitpause ein paar andere Tricks und Kniffe überlegen könnten, traf Werner zum 2:0 (45.+1). Sein Mannschaftskollege Poulsen hatte ihn stolpernd in guter Position noch bedienen können. Tor, Pause, am Ende blieb es beim 2:0 durch den 22-Jährigen.

1. Bundesliga | RB Leipzig v Borussia Mönchengladbach | Torschütze (2:0)
"Danke Dir": Timo Werner freut sich über das 2:0, das Yussuf Poulsen mit der Rückennummer 9 vorbereitet hat Bild: Imago/Jan Huebner/Voigt

"Nicht nur seine Tore waren heute wieder entscheidend, sondern wie er gegen den Ball gearbeitet hat, hat mir sehr gefallen. So wünsche ich ihn mir in den nächsten Wochen noch öfter", sagte der ebenfalls nassgeregnete Leipziger Trainer Ralf Rangnick, der zuletzt nicht immer so gute Laune hatte. Als Rangnick seinen Stürmer unmittelbar vor dem Abpfiff vom Platz holte, standen die meisten Zuschauer im Leipziger Stadion auf und spendeten dem Mann des Tages einen Extra-Beifall. RasenBallsport nun auf Platz drei - vor den Bayern und vor der Eintracht aus Frankfurt, die daheim von Wolfsburg geschlagen wurde.

Pfiffe von früher

Wie es ihm denn so gefallen habe, wurde Timo Werner nach der Partie gefragt. "Es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte der Matchwinner mit einer Portion Understatement - und fügte noch hinzu: "Doppelpacks liegen mir in dieser Saison irgendwie - und vor allem haben die Tore drei Punkte gebracht. Es war eine Top-Teamleistung in allen Bereichen. Nur so kann man den Tabellenzweiten besiegen." Wenn man bedenkt, dass Werner in der Partie gut und gerne noch zwei Treffer mehr hätte machen können, dürfte sich auch sein anderer Trainer, Joachim Löw, den Stürmer in dieser Form noch öfter wünschen.

Vorbei die Zeit, als ihm viele Fans nachgetragen haben, dass er seinen alten Verein VfB Stuttgart nach dessen Abstieg verließ und - in den Augen mancher - ausgerechnet zu diesem Retortenklub wechselte. Oder ausgepfiffen wurde, weil er sich gegen Schalke einen Elfmeter, nun ja, erschlich. Timo Werner hat längst angeknüpft an die Zeiten, als er das größte Stürmertalent in Deutschland genannt wurde. Inzwischen hat er 23 Länderspiele absolviert. Und nicht vergessen werden soll: Der Mann ist ja erst 22. Da wird noch eine Menge kommen.