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Gestrichen

12. Oktober 2008

Die USA haben Nordkorea von der schwarzen Liste der Terrorunterstützer genommen. Nach US-Angaben will Nordkorea nunmehr den Abbau der Atomanlagen fortsetzen.

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Keine Terroristen: Offizielle während einer Feier in NordkoreaBild: AP

Das Streichen von der Terrorliste teilte der Sprecher des US- Außenministeriums, Sean McCormack in Washington am Samstag (11.10.2008) mit. Zuvor waren die USA und Nordkorea übereingekommen, dass Experten die nordkoreanischen Atomanlagen überprüfen dürfen. Dabei solle die Internationale Atomenergiebehörde IAEA eine wichtige Rolle spielen, hieß es in US-Regierungskreisen.

"Alles, was wir wollten"

Kim Jong Il Machthaber Nord Korea
Frische Bilder von Kim im StaatsfernsehenBild: AP

Die Vereinbarung erfolgte den Angaben zufolge in enger Abstimmung mit den Teilnehmern der Sechs-Staaten-Gespräche über Nordkoreas Atomwaffenprogramm - neben den USA und Nordkorea Südkorea, China, Russland und Japan. Die USA erhielten laut McCormack in der von Atomunterhändler Christopher Hill erzielten Vereinbarung "alles, was wir wollten". Demnach wird Nordkorea Inspekteuren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA den Zugang zu seinen Anlagen erlauben, die Entnahme von Proben, die Einsicht in Dokumente und Gespräche mit nordkoreanischen Atomexperten. Zugleich wird Nordkorea die unterbrochenen Arbeiten zur Stilllegung der Atomanlagen fortsetzen.

Kürzlich hatte Nordkorea nach Angaben aus Diplomatenkreisen die Atomanlage Yongbyon für die UN-Kontrolleure gesperrt. Zuvor hatte die Regierung des abgeschotteten Staates bereits den Zugang zu dem Teil der Anlage gesperrt, in dem Plutonium aufbereitet wird.

Vereinbarung gebrochen

Christopher Hill USA Nordkorea Atomprogramm
US-Chefunterhändler HillBild: AP

Mitte September hatte Nordkorea angekündigt, den abgeschalteten Reaktor in Yongbyon wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Damit brach der Land eine mühsam mit fünf anderen Staaten ausgearbeitete Vereinbarung zur Einstellung des Programms. Es begründete den Schritt damit, dass die USA nicht wie angekündigt das Land von der Terrorismus-Liste gestrichen hätten.

Die Beendigung des Atomprogramms wurde im Februar 2007 nach Verhandlungen mit Südkorea, den USA, China, Russland und Japan vereinbart. Im Gegenzug soll Pjöngjang Energiehilfen erhalten, bislang ist knapp die Hälfte davon eingegangen.

Bilder von Kim

Nordkorea macht Atomanlagen unbrauchbar
Nuklearanlagen in YongbyonBild: picture-alliance/ dpa

Das nordkoreanische Fernsehen hat am Samstag erstmals seit fast zwei Monaten wieder Bilder von Staatschef Kim Jong Il gezeigt. Kim Jong Il war am 9. September nicht bei der Truppenparade zum Nationalfeiertag erschienen. Südkoreanische Vertreter sagten, er habe sich nach einem Schlaganfall einer Gehirnoperation unterziehen müssen.

In der vergangenen Woche hatten nordkoreanische Medien berichtet, Kim habe ein Fußballspiel von Studenten besucht, Bilder waren aber nicht veröffentlicht worden. Kim hat keinen offiziellen Nachfolger ernannt und der Gesundheitszustand des 66-Jährigen ist Gegenstand ständiger Spekulationen. (sams)