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Stoltenberg muss zittern

9. September 2013

Bei der Parlamentswahl in Norwegen können die Bürger auch noch heute ihre Stimme abgeben. Viele haben das bereits am Sonntag getan, auch Ministerpräsident Stoltenberg, dessen rot-grüne Regierung womöglich abgelöst wird.

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Jens Stoltenberg (R) and Erna Solberg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Für Regierungschef Jens Stoltenberg wird es jetzt ernst. Bis 21 Uhr MESZ sind die Wahllokale an diesem Montag noch geöffnet. Dann wird sich zeigen, ob seine rot-grüne Regierung weitermachen kann oder nicht. Eine Niederlage der Koalition aus Stoltenbergs Arbeiterpartei, Zentrumspartei und Sozialistischer Linkspartei ist laut Umfragen wahrscheinlich. Die größten Chancen für eine Regierungsbildung werden der konservativen Partei Høyre mit Erna Solberg (im Artikelbild neben Stoltenberg) an der Spitze eingeräumt.

Trotzdem zeigte sich Stoltenberg bei seiner Stimmabgabe in Oslo demonstrativ optimistisch. Den wartenden Journalisten sagte er, er habe ein gutes Bauchgefühl. 500.000 Wähler seien vor dem Start der Abstimmung noch unentschlossen gewesen.

Laut den Umfragen kann seine Arbeiterpartei zwar mit 30 Prozent der Stimmen rechnen. Seine Koalitionspartner Zentrumspartei und Sozialistische Linke könnten aber knapp an der Vier-Prozent-Hürde scheitern. Damit würde dem linken Lager die Mehrheit fehlen.

Auf der bürgerlichen Seite kann zwar auch die Partei Solbergs laut den Umfragen mit 30 Prozent rechnen, sie hat aber mehr Möglichkeiten, eine Koalition zu bilden. Neben der rechtspopulistischen Fortschrittspartei bieten sich auch die Christenpartei und die liberale Partei Venstre als Juniorpartner an.

Das Ergebnis wird im Laufe der Nacht zum Dienstag erwartet. Wahlberechtigt sind rund 3,6 Millionen Bürger. Der Wahlkampf in dem Fünf-Millionen-Einwohner-Land drehte sich vor allem um das Gesundheitssystem, Bildung und Steuern. Außerdem ging es um die Frage, wie die sprudelnden Öleinnahmen am besten ausgegeben werden sollen. Unter anderem ist ihnen zu verdanken, dass Norwegen von der Währungs- und Wirtschaftskrise in Europa weitgehend verschont blieb.

uh/as (dpa, rtr)