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Norwegens Polizeichef tritt zurück

17. August 2012

Gut ein Jahr nach den Anschlägen von Oslo und auf Utøya mit 77 Toten hat Norwegens Polizeichef Oeystein Maeland seinen Rücktritt erklärt. Maeland begründet seinen Schritt mit einem Vertrauensverlust.

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Oeystein Maeland (centre), Norwegian director of police, Sissel Hammer (left) police chief in Northern Buskerud police district, which has jurisdiction over Uoeya island, and chief of police in Oslo, Anstein Gjengedal (right) meet the press in Oslo, Monday Aug. 13, 2012. An independent commission said on Monday that Norwegian police could have prevented or interrupted the bomb and gun attacks carried out by Anders Behring Breivik last year. Breivik, 33, has admitted to the bombing of the government's headquarters in Oslo, which killed eight people and the subsequent shooting spree at a youth camp on Utoya island that left 69 dead, more than half of them teenagers. (AP Photo / Cornelius Poppe / NTB scanpix) NORWAY OUT
Norwegen Polizeidirektor Øystein Mæland tritt zurück - Öystein MälandBild: AP

Justizministerin Grete Faremo gab den Rückzug ihres Polizeichefs während einer Fernsehdebatte bekannt. Am Montag hatte eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Anschläge schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. Sie warf den Beamten vor, Einsatzregeln missachtet und viel zu langsam gehandelt zu haben. Außerdem hätte der Geheimdienst Breivik rechtzeitig auf die Spur kommen müssen, als dieser die Komponenten zum Bau seiner Bombe zusammenkaufte, befand das Gremium.

Maeland begründete seinen Rücktritt in einer schriftlichen Erklärung mit mangelndem politischem Rückhalt. Das Vertrauen der Justizministerin sei "natürlich entscheidend" dafür, ob er seine Funktion weiter ausüben könne, zitiert die norwegische Nachrichtenagentur NTB aus dem Schreiben. Wenn dies nicht gegeben sei, werde es für ihn unmöglich, seine Arbeit fortzusetzen. Maeland hatte seinen Posten erst wenige Tage vor den Anschlägen angetreten.

Der Rechtsextremist Breivik hatte am 22. Juli 2011 zunächst im Regierungsviertel in Oslo eine Autobombe gezündet und dabei acht Menschen getötet. Anschließend erschoss er im Jugendlager der regierenden Arbeiterpartei auf der Ferieninsel Utøya 69 Menschen. Das Urteil gegen Breivik soll am 25. August verkündet werden.

gmf/det (afp, dpad, dpa, rtr)