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Politik

Sorge über Verbreitung von Fake News

26. Oktober 2018

Kurz vor der Präsidentschafts-Stichwahl habe die Verbreitung von Falschinformationen ein "nie gesehenes Ausmaß" erreicht, sagt die Wahlbeobachtermission. Neu ist, dass sie über WhatsApp in Umlauf gebracht werden.

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Brasilien Laura Chinchilla & Celso Amorim in Sao Paolo
Laura Chinchilla kurz vor einem Treffen mit Präsidentschaftskandidat Fernando Haddad (nicht im Bild)Bild: Getty Images/AFP/N. Almeida

Die Verbreitung von Falschinformationen in der letzten Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien sei Grund zur "ständigen Sorge", sagte Laura Chinchilla, Leiterin der Wahlbeobachtermission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS).

"Es ist das erste Mal, dass wir in einer Demokratie den Einsatz von WhatsApp zur Verbreitung von Falschnachrichten beobachten", sagte Chinchilla nach einem Treffen mit Vertretern der Arbeiterpartei des Linkskandidaten Fernando Haddad.

Fake News in privater Runde

Bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 hätten Fake News bereits eine wichtige Rolle gespielt - überwiegend jedoch in frei zugänglichen Medien und Netzwerken. Das Neue in Brasilien sei, dass sich die Verbreitung in private Netzwerke wie WhatsApp verlagere. 

Brasilien Jair Bolsonaro, Präsidentschaftskandidat & Jiu-Jitsu-Kämpfer
Versucht Jair Bolsonaro (Mitte, hier mit Jiu-Jitsu-Kämpfern) seine Gegner mit unlauteren Mittel niederzuringen?Bild: Getty Images/AFP/C. de Souza

Schon kurz nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Brasilien am 7. Oktober waren Vorwürfe laut geworden, über WhatsApp seien massiv Falschinformationen zulasten der Arbeiterpartei und zugunsten des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro verbreitet worden.

Linkskandidat Haddad, der bei der Wahl am kommenden Sonntag gegen Bolsonaro antritt, hat den Rechtspopulisten dafür verantwortlich gemacht. Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat Bolsonaro, der als großer Favorit in die Stichwahl zieht, unterdessen als Gefahr für die Pressefreiheit bezeichnet. "Bolsonaros Hass- und Desinformationskampagnen spalten die ohnehin schon polarisierte Gesellschaft im Land weiter", sagte ROG-Deutschland-Geschäftsführer Christian Mihr.

Im Wahlkampf provoziert der frühere Fallschirmjäger Bolsonaro immer wieder mit abfälligen Bemerkungen über Frauen, Schwarze und Homosexuelle sowie mit extremistischen Parolen und seiner Sympathie für die von 1964 bis 1985 dauernde Militärdiktatur.

jv/jj (afp, ap)