Gates bleibt im Pentagon
26. November 2008US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte einmal erklärt, es wäre unvorstellbar, dass er selbst nach dem Ende der Amtszeit von Präsident George W. Bush auf seinem Posten bleiben werde. Doch in letzter Zeit hielt er sich mit Äußerungen zu diesem Thema zurück – aus gutem Grund, wie sich jetzt herausgestellt.
Mit der von Medien und Gewährleuten bekannt gemachten Entscheidung Barack Obamas, den 65-jährigen Gates an der Spitze des Pentagon zu belassen, schlägt der künftige US-Präsident mindestens drei Fliegen mit einer Klappe. So kann der 47 Jahre alte Hoffnungsträger einmal mehr beweisen, dass er überwiegend Persönlichkeiten um sich schart, die für Erfahrung und Stabilität im politischen Geschäft stehen.
Ein gemäßigter Republikaner
Zum Zweiten erfüllt der Demokrat seine Zusage, auch Republikaner und damit Politiker aus der Konkurrenz-Partei in seine Regierungsmannschaft aufzunehmen. Und Gates seinerseits wird es Obama sicher nicht allzu schwer machen, gilt er in Washington doch allseits als gemäßigter Politiker.
Mit Blick auf das militärische Engagement im Irak und in Afghanistan ist es ohnehin nachvollziehbar, dass Obama auf Kontinuität setzt. Wie in dessen Heimatstadt Chicago weiter mitgeteilt wurde, soll Gates noch für mindestens ein Jahr im Amt bleiben und in dieser Zeit vor allem den geplanten Abzug der US-Truppen aus dem Irak managen.
Streben nach Expertentum
Auch die weiteren bekannt gewordenen Personalentscheidungen Obamas im Bereich der nationalen Sicherheit spiegeln sein Streben nach Expertentum wider. Nach Berichten des US-Online-Portals Politico soll der frühere General der Marineinfanterie, James Jones, neuer Nationaler Sicherheitsberater werden. Die außenpolitische Beraterin Obamas, Susan Rice, werde vermutlich Botschafterin bei den Vereinten Nationen und der pensionierte Admiral Dennis Blair Geheimdienstchef. Offiziell sollen die Besetzungen in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. (sti)