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Obama: Appell zur Einigkeit an 9/11-Jahrestag

11. September 2016

Auch 15 Jahre danach schmerzt die Erinnerung an die Ereignisse vom 11. September 2001. Der Präsident der USA sucht einmal mehr nach tröstenden Worten.

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USA Washington - 15 Jahre nach 9/11 Gedanktag - Barack Obama hält Rede
Bild: Reuters/J. Roberts

In New York und in der Hauptstadt Washington, D.C. haben die USA der Opfer vom 11. September 2001 gedacht. US-Präsident Barack Obama ehrte die Opfer der Terror-Anschläge und rief die Nation zur Einheit auf. In einer Rede am US-Verteidigungsministerium, dem Pentagon in Washington, einem der Anschlagziele der Terroristen vor 15 Jahren, verwies Obama auf die Fortschritte im Kampf gegen Al-Kaida und andere Terrorgruppen.

Wichtig sei aber nicht nur ein entschlossener Kampf gegen den Terror, sondern auch, dass die USA ihre Werte bekräftigten. Die von der Nation gebotene Vielfalt sei keine Schwäche, sondern "war und wird immer unsere größte Stärke sein", sagte Obama. "Lasst nicht zu, dass andere uns spalten."

Zuvor hatten die USA mit einer Schweigeminute in New York der Opfer der inzwischen nur noch als "9/11“ bekannten Anschläge gedacht. Bei der Zeremonie am Ground Zero, wo die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, verlasen Angehörige und Polizisten danach die Namen der Opfer.

An der Gedenkveranstaltung zum 15. Jahrestag der Anschläge nahmen auch die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump teil. US-Heimatschutzminister Jeh Johnson sagte bei der Gedenkzeremonie, die USA seien heute besser als 2001 gegen einen Angriff gewappnet, wie er am 11.September erfolgt sei.

US-Botschafter: "Das Pearl Harbor meiner Generation"

Der US-Botschafter in Deutschland, John B. Emerson, sagte im Deutschlandfunk, die Anschläge vor 15 Jahren stellten eine Zäsur in der Geschichte der USA dar. Die Anschläge seien "ein echter Schock" und zugleich "eine Art Weckruf" gewesen, sagte Emerson. "Ich glaube, der 11. September ist für meine Generation etwa das, was für die Generation meiner Eltern Pearl Harbor war", führte er mit Blick auf den japanischen Luftangriff von 1941 aus, der die USA zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg veranlasst hatte.

Am 15. Jahrestag der Anschläge hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine internationale Front gegen Islamisten gefordert."Wir stehen gemeinsam mit unserem wichtigsten Verbündeten, den USA, und anderen Partnern im Kampf gegen militanten Islamistenterror, der auf der ganzen Welt Angst, Schrecken und Mord verbreitet", sagte Netanjahu während einer Kabinettssitzung in Jerusalem.

Noch heute leiden 75.000 Menschen an Folgen der Anschläge

Mitglieder des islamistischen Terrornetzwerks Al-Kaida hatten am 11. September 2001 Passagierflugzeuge entführt und in die Zwillingstürme des World Trade Center sowie in das Verteidigungsministerium bei Washington gesteuert. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Knapp 3000 Menschen wurden durch die Anschläge getötet, die meisten in New York. Noch heute leiden etwa 75.000 Menschen körperlich und psychisch an den Folgen der Anschläge. Unter ihnen sind zahlreiche Rettungskräfte, die vor Ort krebserregenden Staub eingeatmet hatten. Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, Al-Kaida-Chef Osama bin Laden, war bei einem US-Militäreinsatz in Pakistan im Mai 2011 ums Leben gekommen.

mas/sti (afp, ap, dpa, rtr, deutschlandfunk.de)