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Obamas Dinner mit der Familie

24. Juli 2015

Menschenrechte, Handelsbeziehungen und der Anti-Terrorkampf – darum wird es bei Obamas Ostafrika-Besuch vor allem gehen. Aber es ist auch ein Familienbesuch und eine Rückkehr zu Obamas Wurzeln in Kenia.

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Barack Obama in Kenia beim Abendessen mit der Familie (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters/J. Ernst

Am Abend seiner Ankunft hat Barack Obama zahlreiche seiner kenianischen Verwandten zu einem Essen in einem Hotel im Zentrum Nairobis empfangen. Der US-Präsident saß inmitten zweier langer Tafeln zwischen seiner Halbschwester Auma und seiner Stiefgroßmutter Sarah Obama, der zweiten Ehefrau seines Großvaters.

Zum Auftakt seiner viertägigen Afrikareise besucht Obama erstmals in seiner Amtszeit und als erster amtierender US-Präsident Kenia, das Heimatland seines Vaters. Er landete am Freitagabend nach einer rund 17 Stunden langen Reise mit Tank-Stopp in Ramstein (Rheinland-Pfalz) an Bord der Air Force One auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt. Dort empfingen ihn unter anderem Kenias Präsident Uhuru Kenyatta - mit Handschlag und einer Umarmung - und seine Halbschwester Auma Obama.

Das "Biest" reist mit

In der Innenstadt Nairobis versammelten sich am späten Abend Hunderte, um die Vorbeifahrt der als "The Beast" bekannten bombensicheren Limousine des US-Präsidenten am Straßenrand zu verfolgen und Obama zu bejubeln. Da dessen verstorbener Vater aus dem Dorf Kogelo im Westen des Landes stammt, sehen viele Kenianer Obamas Besuch auch als eine Art Rückkehr ihres "Sohnes". Ein Stopp in Kogelo ist während des straff durchgeplanten Aufenthalts in Kenia nach Angaben aus Washington aber nicht vorgesehen.

Barack Obama mit seiner Halbschwester Auma Obama (Foto: REUTERS)
Barack Obama mit seiner Halbschwester Auma ObamaBild: Reuters/T. Mukoya

Die kenianische Polizei hat ganze Teile Nairobis abgeriegelt. Der Luftraum ist bis zu Obamas Abflug ins Nachbarland Äthiopien am Sonntagabend gesperrt. Die Behörden beorderten mindestens 10.000 Polizisten in die Hauptstadt Kenias, etwa ein Viertel des nationalen Polizeikontingents. Die drastischen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen aus Furcht vor möglichen Anschlägen. Auch die US-Botschaft in Nairobi warnt vor Anschlägen. Im Jahr 1998 hatte Al-Kaida ein Attentat auf die Botschaft verübt. Im Nachbarland Somalia hatte die islamistische Shebab-Miliz im April bei einem Massaker an der Universität im kenianischen Garissa 148 Menschen getötet.

Handelsbeziehungen und Menschenrechte

Obama will in Nairobi am Samstag unter anderem an einem internationalen Unternehmergipfel teilnehmen. Neben den Handelsbeziehungen dürften während der mehrtägigen Reise auch Themen wie Demokratie und Menschenrechte, die Armutsbekämpfung und der Anti-Terrorkampf eine zentrale Rolle spielen.

Die Organisation Amnesty International hat den Präsidentem aufgefordert, die teils schweren Verstöße gegen Menschenrechte in Kenia und Äthiopien anzusprechen. So würden Vertreter der Zivilgesellschaft und Journalisten unabhängiger Medien immer noch eingeschüchtert und unterdrückt. Nach seinem Aufenthalt in Kenia will Obama als erster amtierender US-Präsident Äthiopien und den Sitz der Afrikanischen Union in der Hauptstadt Addis Abeba besuchen.

Obamas Vater war kenianischer Gaststudent, er kehrte drei Jahre nach der Geburt seines Sohns auf Hawaii in seine Heimat Kenia zurück und starb dort im Jahr 1982 bei einem Autounfall.

nem/rb (dpa, afp)