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Obama und Huckabee

4. Januar 2008

Bei den Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa haben sich die Wähler mit unerwarteter Deutlichkeit für Vertreter eines politischen Neuanfangs entschieden. Hillary Clinton kam nur auf einen dritten Platz.

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Obama und Huckabee, Quelle: AP
Sieg für einen Schwarzen und einen BaptistenpfarrerBild: dpa/picture-alliance

Der Demokrat Barack Obama und der Republikaner Mike Huckabee gewannen die heiß umkämpften Vorwahlen am Donnerstagabend (3.1.2008) mit klarem Vorsprung vor ihren partei-internen Konkurrenten.

Die lange Zeit als Favoritin gehandelte Senatorin Hillary Clinton belegte bei den Demokraten einen enttäuschenden dritten Platz hinter Ex-Senator John Edwards. Laut offiziellem Endergebnis kam Obama auf 37,58 Prozent der Stimmen, Edwards auf 29,75 Prozent und Clinton auf 29,47 Prozent. Auf republikanischer Seite setzte sich Huckabee mit etwa 34 zu 25 Prozent gegen seinen Mitbewerber Mitt Romney durch.

Obama und Huckabee werteten ihre Siege als klares Votum der Wähler für einen politischen Wandel nach acht Jahren Präsidentschaft von George W. Bush.

Eine amerikanische Geschichte

Barack Obama, Quelle: AP
Vor allem jüngere Wähler entschieden sich für ObamaBild: AP Photo

Obama sagte zu seinen begeisterten Anhänger in Des Moines: "Von hier geht die Botschaft aus, dass der Wechsel in unser Land kommt." Seine eigene Biografie zeige das Potenzial für Wandel der USA: "Der Vater Kenianer, die Mutter aus Kansas: Eine solche Geschichte ist nur in Amerika möglich."

Clinton gab sich trotz ihrer Wahlniederlage kämpferisch und kündigte eine harte Auseinandersetzung in den kommenden Abstimmungen an: "Ich bin bereit für diesen Wettstreit", sagte sie in Des Moines. "Ich bin bereit zu führen."

Rückschlag für Hillary

Hillary Clinton, Quelle: AP
Hillary Clinton nach der Wahl in Iowa - mit ihrem Gatten BillBild: dpa/picture-alliance

Für Clintons Ambitionen auf eine Rückkehr ins Weiße Haus bedeutet das klare Wahlergebnis einen Rückschlag. Vor allem ihr Zweikampf mit Obama um die demokratische Spitzenkandidatur für die Präsidentschaftswahl am 4. November hatte den Wahlkampf in Iowa monatelang bestimmt. Beide investierten beispiellose Summen. Clinton hatte im Wahlkampf ihre langjährige politische Erfahrung herausgestrichen, Obama präsentierte sich als Garant für einen politischen Neuanfang.

Die Senatoren Joe Biden und Chris Dodd, zwei weitere demokratische Bewerber um die Kandidatur, kündigten an, aus dem Rennen auszuscheiden.

Außenseiter-Sieg

Gewinner Huckabee, Quelle: AP
Gewinner HuckabeeBild: AP Photo

Der Republikaner Huckabee rief nach Bekanntwerden seines Sieges seinen Unterstützern zu: "Das, was wir heute gesehen haben, ist ein neuer Tag für die amerikanische Politik." Sein Sieg zeige den Wunsch nach Veränderung. Wie Obama bei den Demokraten hatte sich Huckabee im Wahlkampf als Außenseiter präsentiert, der das Washingtoner Establishment herausfordert.

Noch vor wenigen Wochen war Huckabee den Wählern in den USA nahezu unbekannt. Er ist 52 Jahre alt, gelernter Baptisten-Pastor und regierte früher als Gouverneur den Bundesstaat Arkansas. Erst im Wahlkampfendspurt hatte er in den Umfragen zugelegt.

Langer Atem gefragt

Iowa war der erste US-Bundesstaat, in dem sich die Kandidaten dem Votum der Wähler stellen mussten. Zu den fast 1800 Bürgerversammlungen trafen sich die Parteianhänger in Schulen, Turnhallen, Kirchen und anderen öffentlichen Gebäuden zu so genannten Caucuses. Als nächster Staat ist am Dienstag (7.1.2008) New Hampshire an der Reihe. Die Entscheidung über die Spitzenkandidaten für die Wahl im November dürfte spätestens am 5. Februar fallen, wenn in mehr als 20 Bundesstaaten Vorwahlen abgehalten werden. (kas)

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