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Obama versucht Israel zu beruhigen

25. November 2013

Nach dem Atomdeal mit dem Iran sieht sich US-Präsident Obama gezwungen, Israel zu beschwichtigen. Die USA stünden weiter fest an der Seite Israels, versuchte er die Bedenken von Israels Premier Netanjahu zu zerstreuen.

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Obama bei seinem Statement zur Atomeinigung mit dem Iran (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Präsident Barack Obama versicherte dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dass die USA auch nach dem Übergangsabkommen mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm fest an der Seite Israels stünden. Die kommenden Monate sollten dazu genutzt werden, eine dauerhafte Lösung in dem Atomkonflikt zu finden, die den internationalen Besorgnissen über Teherans Nuklearprogramm Rechnung trage, erklärte Obama in dem Telefonat mit Netanjahu am Sonntag, wie das Weiße Haus in Washington mitteilte.

Obama könne Netanjahus Skepsis verstehen. Das gemeinsame Ziel bleibe es, Iran von Atomwaffen fernzuhalten. Die auf sechs Monate angelegte Vereinbarung sei ein wichtiger erster Schritt zu einer umfassenden Vereinbarung, hatte Obama bereits in einem ersten Statement aus dem Weißen Haus, unmittelbar nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen in Genf, betont.

Israel manövriert sich in die Isolation

Während die in der Nacht zum Sonntag in Genf erzielte Übereinkunft international begrüßt wurde, hatte Netanjahu die Vereinbarung mit dem Iran als "historischen Fehler" kritisiert, der "die Welt gefährlicher" mache, "weil das gefährlichste Regime der Welt dem Besitz der gefährlichsten Waffe der Welt entscheidend näher gekommen ist".

Überwiegend Lob für Atom-Abkommen

Er bemängelte, dass der Iran kaum Konzessionen gemacht habe, während die westlichen Verhandlungspartner durch das Aussetzen von einigen Sanktionen den Druck auf Teheran gelockert hätten.

Außenminister Avigdor Lieberman sagte der israelischen Nachrichtenseite ynet, es handele sich um "den größten diplomatischen Sieg des Irans in den letzten Jahren". Es sei klar, dass die Vereinbarung es Teheran erlaube, weiter Uran anzureichern. Dies werde das Wettrüsten in der Region anheizen.

Israel, selbst die einzige Atommacht in der Region, sieht sich seit Jahren durch das iranische Atomprogramm bedroht und hat wiederholt die Bereitschaft bekundet, militärisch gegen den Iran vorzugehen, wenn seine Sicherheit gefährdet sei.

Nach jahrelangem Ringen hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland in Genf in den Verhandlungen mit dem Iran einen Durchbruch erzielt. Das auf vorerst sechs Monate angelegte Abkommen soll den Atomkonflikt entschärfen und Zeit für ein endgültiges Abkommen schaffen. Die aktuelle Vereinbarung enthält die Zusage Teherans, Teile seines umstrittenen Atomprogramms auszusetzen und Kontrollen der Vereinten Nationen zuzulassen. Im Gegenzug werden die Wirtschaftssanktionen gelockert, die das Land wirtschaftlich an den Rand des Abgrunds gebracht haben.

qu/sti (dpa, afp, rtre, ape)