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Obamas Wirtschaftsberater schmeißt die Brocken hin

22. September 2010

Wirtschaftsberater Summers verlässt US-Regierungsteam +++ UNO verlangt mehr Anstrengung im Kampf gegen Armut +++ Kindheit in Brasilien

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Lawrence Summers, der wirtschaftspolitische Chefberater von US-Präsident Obama, hat seinen Rücktritt angekündigt (Foto: AP)
Lawrence Summers verlässt die PolitikBild: AP

Der wirtschaftspolitische Chefberater von US-Präsident Barack Obama hat seinen Rücktritt angekündigt. Diese Entscheidung von Lawrence Summers kommt für die US-Regierung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: in gut anderthalb Monaten stehen die Kongresswahlen an - und gerade Wirtschaftsfragen wie die flaue US-Konjunktur und die anhaltende hohe Arbeitslosigkeit sind die Hauptthemen des diesjährigen Wahlkampfes. “Es wirkt eigenartig, wenn die wichtigen Wirtschaftsberater davonlaufen, da ist als würde man mitten in einer Notoperation den Arzt wechseln", so die Analyse von Stormy Mildner, Politikwissenschaftlerin und USA-Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Aber angesichts der Kritk aus der Öffentlichkeit an Lawrence Summers musste Obama beweisen, "dass er die Kritik der Bevölkerung auch wahrnimmt", so Stromy Mildner, "so dass er sich vielleicht ganz bewusst von Summers getrennt hat." Hören Sie das vollständige Interview mit Stormy Mildner im Podcast Fokus Amerika.

UNO verlangt mehr Anstrengung im Kampf gegen Armut

In ihrer Rede vor den Vereinten Nationen hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Millenniumszielen der Weltgemeinschaft bekannt. Besonderen Wert legte sie dabei auf nachprüfbare Ergebnisse und gute Regierungsführung auf Seiten der Entwicklungsländer. "Die Weltgemeinschaft hat sich vor zehn Jahren richtige Ziele gesetzt“, so Merkel. “Leider müssen wir aber heute sagen, dass wir wahrscheinlich nicht alle Ziele bis 2015 erreichen werden. Dennoch, das ist meine Überzeugung, bleiben die Ziele gültig und müssen konsequent durchgesetzt werden. Ich werbe dafür, dass dies das zentrale Bekenntnis dieses Gipfels, zehn Jahre nach Verabschiedung der Millenniumserklärung, ist." Nichtregierungsorganisationen reagierten auf die Rede der Kanzlerin anlässlich des Entwicklungsgipfels enttäuscht. Emma Seery, Sprecherin der Hilfsorganisation Oxfam: "Wir hatten erwartet, das Deutschland detailliert darlegt, wie man die Hilfszusagen einhalten will, die für die Armen lebensnotwendig sind, besonders angesichts der Folgen der Wirtschaftskrise. Stattdessen gab es ein vages Bekenntnis zur Hilfe, und gleichzeitig wurde die Verantwortung für die Wirksamkeit der Hilfsleistungen auf die armen Länder abgeschoben."

Kindheit in Brasilien

Zu den Milleniumsentwicklungszielen zählt auch die Verbesserung der Lebensumstände für Kinder. Zu Recht geht es dabei um so grundlegende Ziele wie die Reduzierung der Kinder- und Müttersterblichkeit. Doch auch Familien, die nicht zu den Ärmsten der Armen zählen, stehen vor vielen Herausforderungen bei der Kindererziehung - z. B. in Brasilien: In der Millionenmetropole Sao Paulo, wo viele Eltern vor der Frage stehen, wie sie ihre Kinder vor Gewalt und Drogenkriminalität schützen können.

Redaktion/ Moderation: Mirjam Gehrke