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Offensive gegen Rebellen

27. Oktober 2013

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben sich die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen nach dem Scheitern der Friedensgespräche ausgeweitet.

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Soldaten der kongolesischen Regierungsarmee bei Kibumba (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Armee habe in der Region Mabenga im Osten des afrikanischen Landes eine Offensive gegen die Kämpfer der Bewegung M23 (Artikelbild) gestartet, hieß es aus Militärkreisen. Die neue Front liege etwa 80 Kilometer nördlich der Großstadt Goma. Die strategisch wichtige Stadt Kibumba, rund 20 Kilometer nördlich von Goma, befinde sich wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen.

Die USA äußerten sich besorgt über die neuen Gefechte. Außenamtssprecherin Jennifer Psaki sagte, eine weitere Eskalation müsse verhindert werden. Sie forderte die Konfliktparteien auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

DW-Karte der Demokratischen Republik Kongo

Auch die UN-Sondergesandte für die Region der Großen Seen, Mary Robinson, und der Chef der UN-Mission in dem zentralafrikanischen Land (MONUSCO), der deutsche Diplomat Martin Kobler, verlangten eine Wiederaufnahme der Gespräche. Die im Kongo stationierten UN-Soldaten griffen nicht in die Kämpfe ein.

Der Osten des Kongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt erschüttert. Eine ganze Reihe von Rebellengruppen kämpfen um Einfluss und Pfründe in der an Bodenschätzen reichen Region. Die M23-Bewegung, die aus ehemaligen Soldaten besteht, hatte 2012 einen Aufstand gegen die Regierung in Kinshasa gestartet. Goma wurde wochenlang von den Kämpfern kontrolliert. Die Regierung des Kongo und die Vereinten Nationen warfen Uganda und Ruanda vor, die M23-Miliz zu unterstützen, was beide Länder zurückwiesen. Nach internationalem Druck nahmen Regierung und M23 im September ihre vor Monaten unterbrochenen Friedensgespräche wieder auf. Zu ihrem Scheitern führte jetzt offensichtlich der Streit über einen Straferlass für Mitglieder der Rebellen und deren Eingliederung in die regulären Streitkräfte. Der Bezeichnung M23 bezieht sich auf den 23. März 2009. An diesem Tag hatten Regierung und Aufständische ein Abkommen zur Eingliederung der Rebellen in die Regierungsarmee geschlossen. Die Aufständischen werfen der Regierung vor, den Friedensvertrag nicht umgesetzt zu haben.

Die UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo ist mit rund 20.000 Soldaten der derzeit größte Friedenseinsatz der Vereinten Nationen. Zu MONUSCO gehört seit dem Sommer eine 3000 Mann starke Eingreiftruppe, die mit einem sogenannten robusten Mandat zur Bekämpfung der Rebellen ausgestattet ist. Die Bevölkerung im Osten des Kongos wirft den UN-Soldaten seit langem vor, nicht entschieden genug gegen die Rebellengruppen vorzugehen.

wl/uh (dpa, epd, rtre)