Opel-Chef Demant macht Reilly Platz
15. Januar 2010Über die Personalie beriet am Freitag (15.01.2010) der Opel-Aufsichtsrat. Demant bleibt nach Angaben aus Rüsselsheim im Konzern und soll demnächst die weltweiten Produktrechte der Opel-Mutter General Motors (GM) überwachen.
Der Brite Nick Reilly hatte den Führungswechsel bei Opel bereits während der Autoshow in Detroit indirekt bestätigt. Der deutsche Autobauer kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Bis Ende Januar will Reilly ein Sanierungskonzept vorlegen. Das Papier ist nach dem gescheiterten Verkauf an den österreichisch-kanadischen Autobauer Magna die Grundlage für Verhandlungen über Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Milliarden Euro beziffert. Nur etwa 2,7 Milliarden sollen die europäischen Regierungen aufbringen.
Kurzarbeit im Januar und Februar
Inzwischen hat Opel Zeitungsberichte bestätigt, dass insgesamt rund 12.000 Mitarbeiter zeitweise von Kurzarbeit betroffen sein werden. Der Hersteller werde im Januar und Februar an den Standorten Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach die Produktion drosseln. Grund seien die allgemeine Nachfrageschwäche und die Pleite des Herstellers Saab, der ursprünglich ein Modell in Rüsselsheim hatte herstellen wollen.
Der Standort Bochum ist danach am stärksten von Kurzarbeit betroffen. Dort sollen rund 4600 Beschäftigte zeitweise die Produktion einstellen. Die tageweise Kurzarbeit werde eine Produktion auf Halde verhindern. Das Management fahre "auf Sicht", verlautet aus Rüsselsheim. Am Stammsitz in Rüsselsheim hofft man, im März den Verlust der Saab-Produktion mit dem Bau des Buick Regal für GM wieder ausgleichen zu können.
Autor: Gerd Winkelmann (dpa, apn, rtr)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot