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Opium-Anbau in Afghanistan breitet sich aus

12. November 2014

Der NATO-Kampfeinsatz in Afghanistan geht zu Ende, der Mohnanbau nimmt wieder zu. Auf einer immer größeren Fläche wird Opium hergestellt. Auch die islamistischen Taliban finanzieren sich durch die Drogenproduktion.

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Mohn-Anbau in Afghanistan (Foto: AP Photo/Rahmat Gul)
Bild: picture alliance/AP Photo

In Afghanistan wird auf immer mehr Feldern Schlafmohn zur Opiumproduktion angebaut. Die entsprechende Fläche sei seit vergangenem Jahr um 15.000 auf insgesamt 224.000 Hektar in 2014 ausgeweitet worden, teilte das UN-Büro zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität (UNODC) in seinem neuen Jahresbericht zur Drogenproduktion in Afghanistan mit. Auch die Opiumproduktion werde wohl um 17 Prozent auf 6400 Tonnen steigen.

Afghanistan ist der weltweit größte Produzent von Rohopium, aus dem die Droge Heroin hergestellt wird. Rund 80 Prozent des Opiums kommen aus dem Land am Hindukusch. Zwar liegt die Opiumproduktion gegenwärtig unter dem Spitzenwert von 2007, als 7400 Tonnen produziert wurden. Dennoch ziehen die Vereinten Nationen kurz vor dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes Ende des Jahres ein bitteres Fazit: "Wir sind bei der Drogenbekämpfung gescheitert", sagte der Leiter der Analyse- und Politikabteilung von UNODC, Jean-Luc Lemahieu.

Höhere Produktivität

Nach dem Sturz der Taliban 2002 hatte die Anbaufläche bei 74.000 Hektar gelegen. Heute nutzen die Islamisten den Drogenanbau und -handel, um ihren Kampf gegen die Regierung zu finanzieren. 46 Prozent des gegenwärtig produzierten Opiums stammen aus Helmand im Süden, einer Hochburg der Taliban.

Inzwischen wird laut UNODC in 19 von 34 Provinzen Schlafmohn angebaut. Laut UN ist auch die Produktivität des Schlafmohn-Anbaus gestiegen. 2013 brachte ein Hektar Land 26,3 Kilogramm Opium. 2014 sei der Ertrag auf 28,7 Kilogramm gestiegen.

det/uh (afp, dpa, epd)