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Lifestyle

Orthorexie - Sucht nach gesundem Essen

18. Juli 2013

"Essen Sie viel Obst und Gemüse, wenig Fleisch und kaum Zucker!" Diese Ernährungsregel propagieren Ärzte ständig. Doch man kann es auch übertreiben. Das Bedürfnis, sich gesund zu ernähren, kann zwanghafte Züge annehmen. Einige Mediziner sehen in diesem Verhalten eine neue Krankheit: Orthorexie.

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Orthorexie wird als eine ausgeprägte Fixierung auf die Auswahl von "gesundem" und der Vermeidung von "ungesundem" Essen verstanden. Ob es sich dabei um eine Krankheit oder lediglich um einen "aufwändigen" Lebensstil oder eine "Marotte" handelt, hängt davon ab, ob dieses Verhalten einen tatsächlichen Leidensdruck auslöst. Folgende Kriterien gelten als Anhaltspunkte: Die Störung dauert über einen längeren Zeitraum an. Es gibt bedeutende negative Auswirkungen auf die Lebensqualität des Betroffenen, z. B. soziale Isolation. Ständiges Kreisen der Gedanken um das Essen. Schuldgefühle, falls vom Ernährungsplan abgewichen wird, das Gefühl der Überlegenheit, Missionierungseifer, um andere von seiner Ernährung zu überzeugen. Schwere Gesundheitsschäden bis hin zum Tod durch extreme Mangelerscheinungen können die Folge sein. Die Fachwelt hat Orthorexie allerdings noch nicht als Krankheit anerkannt. In den gängigen Fachbüchern taucht der Begriff nicht auf. Manche Experten bestreiten, dass es sich um eine Essstörung handelt.