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Ostermärsche gegen Krieg und Waffenexporte

26. März 2016

Ihre Stimme ist leiser geworden - in den 70er und 80er Jahren war die Friedensbewegung an Ostern deutlich stärker präsent. Doch ihre Mahnungen bleiben hörbar, gerade mit Blick auf die Flüchtlingskrise.

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Friedensmarsch in Berlin (Foto: dpa)
"Krieg ist Terror": Friedensmarsch in BerlinBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Friedensinitiativen, Gewerkschaften und Parteien haben am Samstag in ganz Deutschland ihre Ostermärsche fortgesetzt. Demonstrationen gegen Waffenexporte, Atomwaffen oder Auslandseinsätze der Bundeswehr fanden unter anderem in Bremen, Duisburg, Hannover, München und Wiesbaden statt. Die Veranstalter hoben auch die aus ihrer Sicht bestehende Mitverantwortung deutscher Politik für die weltweiten Fluchtbewegungen hervor. Insgesamt erwarten sie bis Montag rund 10.000 Teilnehmer.

In der Hauptstadt Berlin stand der Ostermarsch unter dem Motto "Krieg ist Terror!". Nach Angaben der Berliner Friedenskoordination, die zu der Kundgebung aufgerufen hatte, nahmen rund 2000 Menschen an dem Demonstrationszug teil. In einer Erklärung heißt es, viele Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchten, kämen aus Ländern, in denen Kriege auch unter Beteiligung von NATO-Staaten oder deren Verbündeten die Lebensgrundlagen zerstört und terroristische Milizen gestärkt hätten.

Ein Schild mit der Aufschrift "Deutsche Waffen töten auf allen Kontinenten" auf dem Friedensmarsch in Berlin (Foto: dpa)
Gegen Waffenexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr: Demonstranten in BerlinBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

"Keine NATO-Ost-Erweiterung!"

Waffenexporte müssten gestoppt, Bundeswehrsoldaten aus dem Ausland abgezogen werden, forderten die Veranstalter. Zugleich riefen die Marschierer zur Abschaffung aller Atomwaffen und zum Verzicht auf eine Ost-Erweiterung der NATO und der EU auf. Die Ukraine, Moldawien und Georgien müssten bündnisfrei bleiben.

In Hessen nahmen an diesem Samstag rund 1000 Menschen an mehreren Veranstaltungen teil. Die Hauptaktionen sind für Ostermontag geplant. Die Friedenskundgebungen hatten in vielen Städten bereits am Karfreitag begonnen - mit Veranstaltungen etwa in Chemnitz, bei Dortmund, an der Urananreicherungsanlage Gronau in Nordrhein-Westfalen und in Stuttgart. Neben den Märschen gab es auch Mahnwachen und Friedensgottesdienste.

Die Ostermarschbewegegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das Wettrüsten in den Zeiten des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie in den 70er und 80er Jahren ihre Höhepunkte. Der erste Ostermarsch fand 1958 in der britischen Hauptstadt London statt.

jj/kle (dpa, epd)